Dülmen. Der Fachdienst „Integration & Migration“ des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld mit der Dienststelle in Dülmen in Person von Paula Wachsmann-Schlüter unterstützt und fördert fortwährend die Arbeit ehrenamtlicher Helfer*innen in der Flüchtlingsarbeit. So besteht unter anderem eine langjährige Kooperationsarbeit mit der Ökumenischen Flüchtlingsinitiative Dülmen ÖFID, die seit 2017 erwachsene Ehrenamtliche in verschiedenen Schulen mit Kindern zusammenbringt, um mit ihnen die deutsche Sprache mündlich und schriftlich zu trainieren. Das gemeinsame Projekt trägt den Namen „Schulpaten“ und wird von Paula Wachsmann Schlüter gemeinsam mit Günter Otto erfolgreich geführt. „Günter und ich sind ein eingespieltes Team und wir haben große Spaß an unserer Zusammenarbeit. Meine Aufgabe ist es etwa, die Motivation der Schulpatinnen und -paten zu fördern.“
Eine dieser motivierenden Maßnahmen fand in der vergangenen Woche statt. Um den freiwilligen Patinnen und Paten unterstützend zur Seite zu stehen, fand im Evangelischen Gemeindezentrum ein Schulungs- und Austauschabend statt. Familien- und Trauma-Therapeutin Anne Willing-Kertelge gab an diesem Abend zahlreiche hilfreiche Tipps, unter dem Thema „Flucht und Trauma – betroffene Kinder als Schulpat*innen unterstützen“. Inhaltlich wurden beispielsweise Kennzeichen von traumatischen Erlebnissen durch Flucht- und Migrationserfahrungen thematisiert und verständlich gemacht, welche Wirkungen traumatische Erlebnisse, insbesondere auf ein kindliches, nicht ausgereiftes Gehirn haben kann und wie die Pat*innen mit diesen Folgen umgehen können.
Freiwillige, die geflüchteten Kindern die deutsche Sprache vermitteln, werden immer gebraucht: „Schulpate werden kann jede Person“, erläutert Günter Otto. „Einzige Voraussetzung ist die Bereitschaft, mit Kindern arbeiten zu wollen und wenigstens eine Stunde in der Woche dafür aufzubringen. Diese kann ganz individuell mit den Schulen abgesprochen werden, in denen die Patinnen und Paten zum Einsatz kommen.“
Der Bedarf an Sprachhelfer*innen sei immer groß, betont Paula Wachsmann-Schlüter: „Die Aufgabe der Schulpatinnen und -paten ist es nicht, stringent den Schulstoff mit den Schülern zu bearbeiten. Vielmehr geht es darum, den Kinder den Zugang zu der deutschen Sprache zu erleichtern und sie dazu zu befähigen, den Stoff besser zu verstehen und sie dazu zu ermutigen, sich in der deutschen Sprachen zu unterhalten. Der exklusive Kontakt der Schülerinnen und Schülern zu dem Schulpaten schafft Nähe, Vertrauen und somit entsteht Selbstwirksamkeit.“
Schulpat*innen treffen sich ein bis drei Mal pro Woche zur Unterrichtsarbeit mit einer festen Schülerin beziehungsweise einem festen Schüler. Die Sprachpaten arbeiten ehrenamtlich und müssen keine Vorkenntnisse haben oder beruflich als Lehrkraft aktiv gewesen sein, stattdessen werden sie durch Lehrer*innen und die ÖFID unterstützt.
Weitere Infos bei Günter Otto: Tel. (02594) 784142 und per E-Mail an gue.otto@gmx.de oder bei Paula Wachsmann-Schlüter: Tel. (0151) 19511488 und wachsmann-schlueter@caritas-coesfeld.de.
Schulpatinnen und -paten bekamen hilfreiche Tipps
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