Neue Blühflächen in Börnste und im Dernekamp
Dülmen. Das Schmuckkörbchen steht hoch im Kurs, ebenso der Leindotter und das Ramtillkraut. Es summt, schwirrt und zirpt an jeder Ecke. Was von weitem eher unscheinbar wirkt, entfaltet seine Wirkung erst auf den zweiten Blick: 1,5 Hektar Ackerfläche, auf der jetzt Wildblumen wachsen. Nicht irgendwelche Blümchen, sondern eine Mischung, die für Insekten einen idealen Lebensraum bietet. Gemeinsam mit den Landwirtschaftlichen Ortsverbänden hat die Stadt Dülmen das Blühfeld in Börnste angelegt. Ein Naturschutzprojekt, das gleichzeitig Auftakt für weitere Maßnahmen ist.
Anfang Mai hat Jan-Wolf Möllers das Saatgut aufgebracht, darunter auch bekanntere Sorten wie die Ringelblume, den Buchweizen oder Sonnenblumen. Heute stehen ihm die Pflanzen bis zur Hüfte. „Die konnten so schnell wachsen, weil der Boden bereits bewirtschaftet war“, erläutert der Roruper. Heiner Everwien ist Mitglied des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes Dülmen, auch er hat das Projekt gerne unterstützt. „Wir sind ja bereits seit längerer Zeit sehr aktiv und säen beispielsweise Blühstreifen am Wegesrand“. Die Fläche in Börnste, auf der demnächst übrigens neue Bäume gepflanzt werden, ist so groß wie zwei Fußballfelder. Auch wenn einige gelb leuchtende Sonnenblumen aus dem ansonsten dichten Grün herausragen: als Blütenpracht ist die einjährige Wildblumen-Mischung nur bedingt zu bezeichnen. „Sie sieht vielleicht nicht so schön aus wie andere Saatmischungen, bietet Insekten aber einen idealen Lebensraum“, erklärt Dr. Stephan Schulze Mönking, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes Rorup. Auch die privaten Eigentümer der Fläche freuen sich, dass dort jetzt Wildblumen wachsen.
Eine Freude für Auge, Herz und Seele
Nicht nur eine Bienen- sondern auch eine Augenweide ist dagegen eine rund 1 Hektar große Blühwiese im Dernekamp. Die Firma „Farmers Food“ und die Werkstätten Karthaus haben die Fläche am Wierlings Busch zur Verfügung gestellt. Eine mehrjährige, insektenfreundliche Saatmischung ist hier aufgegangen. „Wir erfreuen uns täglich bei der Arbeit und in den Pausen an diesem wunderschönen Anblick“, sagt Ulf Bischof, Geschäftsführer von Farmers Food. Die Wiese sei nicht nur ein absoluter Hingucker, sondern passe auch optimal zur nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens. Auch für den HID-Standort der Werkstätten Karthaus ist die Wiese ein Gewinn. „Gerade für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit psychischen Behinderungen ist es gut für Herz und Seele, wenn sie bei besonderen Herausforderungen frische Luft schnappen und auf die schöne Wiese schauen können“, berichtet Produktionsleiter Michael Stüer.
Weitere Blühflächen sind geplant
Geht es nach der Stadt Dülmen, wachsen Leindotter, Ramtillkraut und Co. künftig auch auf weiteren Flächen. Sie hat nämlich gemeinsam mit den Kommunen Dorsten, Haltern am See, Raesfeld, Reken und Olfen sowie der Biologischen Station Recklinghausen das Projekt „Blühende VITAL-Region“ ins Leben gerufen. Weitere Blühflächen sollen entstehen, die die Insekten- und Artenvielfalt fördern und die Bürgerinnen und Bürger animiert, beim Umweltschutz mitzumachen. „Ist ein Garten mit insektenfreundlichen Pflanzen bestückt, kann er ganz einfach zum Erhalt der Insekten beigetragen. Mit wenigen Handgriffen können so Nahrungsquellen, Nistplätze und Lebensräume für Vögel und Insekten geschaffen werden“, sagt Paula Duske, Klimaschutzmanagerin der Stadt Dülmen. Spätestens im kommenden Jahr sollen im Rahmen dieses Projektes weitere Blühfelder angelegt werden.
Zu dem Thema hat die Stadt Dülmen kürzlich einen neuen Info-Flyer veröffentlicht. Er ist ebenso wie weitere Informationen unter folgendem Link zu finden https://www.duelmen.de/biodiversitaet.html