Dülmen (as). Manche Erfindungen werden aus Notwendigkeit gemacht, andere durch Zufall, und manchmal entstehen durch etwas Druck die großartigsten Ideen. Bei Mika Albrink aus Dülmen und Martin Barth aus Schapdetten war es der Druck der Uni Münster, der dazu führte, einen eigentlich kleinen, dafür sehr umweltschonenden Einfall in die Tat umzusetzen.
Alles begann damit, dass sich Albrink und Barth im Rahmen ihres Designstudiums für ein Seminar einschrieben, in dem es darum ging, umweltschonende Alternativen von Alltagsgegenständen zu erdenken. Einzige Vorgabe: Das Produkt müsse aus Karton bestehen. Mika Albrink und sein Kommilitone entschieden sich daraufhin, „eine Runde durch den Supermarkt zu drehen“, so Albrink. „Wir schauten uns in den Regalreihen um und ließen uns inspirieren, bis wir schließlich in der Gemüseabteilung landeten. Dort fiel uns auf, dass sehr oft Gummibänder oder Plastik genutzt wird, um etwa Spargel zu portionieren. Das musste doch auch anders gehen …“
Von der Grundidee beflügelt, steckten die beiden Studenten die Köpfe zusammen, und überraschend schnell war die Grundidee für den „cardboard zip tie“, zu deutsch etwa „Pappbinder“, geboren. Der englische Name entspringt der Tatsache, dass der Studiengang an eine freiwillige Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb gekoppelt war. „Unsere Idee war, ein einfaches Gebilde aus Pappe zu erstellen, das die Funktion eines Kabelbinders erfüllen kann. Ähnlich wie bei Reißverschlüssen, Uhren oder auch Gürteln sorgt der einfache Mechanismus dafür, dass sich die Schlaufe nicht mehr lösen kann. Da unsere Idee aus Pappe ist, kann sie problemfrei mit einem Firmenlogo, Preisschildern oder vergleichbarem beklebt oder bedruckt werden.“
Die Einsatzgebiete seien vielseitig: „Um Gemüse zu bündeln, ein Preisschild an empfindlichen Pflanzen anzubringen, Blumensträuße zu halten, als Kabelbinder oder einfach, um Kleidung eng zu verpacken – den Ideen sind keine Grenzen gesetzt.“ Zum Erstellen der praktischen Alltagshelfer stand den beiden Studenten im vergangenen Jahr die Universität zur Seite – so konnten die Binder aus Karton gelasert werden.
Seit der Umsetzung der Idee sind bereits einige Monate ins Land gezogen, so Albrink: „Beim Wettbewerb sind wir zwar weit gekommen, leider hat es aber nicht für einen der vorderen Plätze gereicht. Nun ist die Idee etwas in den Hintergrund geraten, denn wir müssen erst einmal weiterstudieren. Wenn allerdings ein Unternehmen interessiert ist, unsere Idee mit uns umzusetzen, sind wir gerne für Gespräche bereit!“ Zu erreichen sind Mika Albrink und Martin Barth unter mika.albrink@web.de.