Kreis Coesfeld. Mitten in der Feldflur liegt sie, die Feldvogelinsel – ein natürlicher Lebensraum für Kiebitze, Feldlerchen, Schafstelzen, Rebhühner, Goldammer und weitere Vogelarten. Auch Landwirt Klaus Schulze Hüning in Coesfeld hat im Frühjahr auf einer ein Hektar großen Ackerfläche ein solches Biotop als Brache angelegt und seitdem nicht mehr bewirtschaftet. Erste Bruterfolge von Kiebitz, Schafstelze und Feldlerche sind inzwischen zu verzeichnen. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr schaute sich das Biotop nun einmal näher an – begleitet von zwei Fachfrauen.
Im Rahmen des einjährigen Naturschutzförderpakets „Feldvogelinseln im Acker“ des Landes NRW werden solche Modellprojekte in allen Kreisen und kreisfreien Städten gefördert, so auch im Kreis Coesfeld – mit guten Resultaten: „Durch die einsetzende Selbstbegrünung der Fläche, unter anderem mit der Echten Kamille, stellt dieses Biotop einen optimalen Lebens- und Rückzugsraum für mehrere Vogelarten dar“, erläuterte Corinna Becke vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld. Der Kiebitz mache im Frühjahr den Anfang; Feldlerche und Schaftstelze beginnen etwas später mit der Brut. Corinna Becke freute sich sehr über das aktuelle Vorkommen der seltenen Feldlerche und ihren Gesang. „So ist der Erfolg der Feldvogelinsel direkt sichtbar“, betont auch Landwirt Schulze Hüning und hat fest eingeplant, auch künftig an solchen Förderprogrammen teilzunehmen. „In diesem Jahr konnten wir im Kreisgebiet 19 Feldvogelinseln auf einer Fläche von insgesamt circa 21 Hektar anlegen“, berichtete Karola Schedding von der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis. Und auch sie unterstrich, dass diese Inseln nachhaltige Wirkung zeigen.
Ausgestattet mit Fernglas und Spektiv, ist Corinna Becker vor Ort und begleitet fachkundig die Entstehung der Flächen. Ohne die Tiere zu stören, kann sie aus der erforderlichen Distanz heraus Feldvögel und deren Bruterfolge kartieren. „Die Anlage der Feldvogelinseln erfolgt in enger Abstimmung mit dem Flächenbewirtschafter“, berichtet Karola Schedding. Alle Beteiligten hoffen, dass das Förderprogramm des Landes NRW auch im nächsten Jahr wieder so gut angenommen wird. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr begeisterte besonders der Gesang der Feldlerche. „Die Feldvögel gehören zu unserer Kulturlandschaft einfach dazu“, freute sich der Landrat über die Rückmeldungen und sprach allen Beteiligten seinen Dank aus.