Dülmen. Wirft man aktuell einen Blick auf die Front der Hermann-Leeser-Realschule, springen einem gleich die bunten Flaggen entgegen, die seit heute in den Fenstern hängen. Anlass ist die Initiative „Flagge zeigen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus“. Eine Aktion, an der sich die Geschichtslehrerinnen Dr. Andrea Peine und Gerda Küper gerne beteiligen: „Wir haben von der Aktion erfahren und zugesagt! Die Flaggen bleiben bis Montag in den Fenstern hängen.“
Anlass zu der Aktion ist das Aktionsjahr „#2021JLID – JÜDISCHES LEBEN IN DEUTSCHLAND“, das darauf aufmerksam macht, dass Jüdinnen und Juden nachweislich bereits seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands leben. Da sich am 11. Dezember 2021 der Tag jährt, an dem das Edikt erlassen wurde, auf dass sich das Festjahr bezieht, wird nun Flagge gezeigt. So erließ der römische Kaiser Konstantin am 11. Dezember 321 ein reichsweites Gesetz, das besagte, dass römische Stadträte Juden in die Kurie berufen durften. Damit ist das Edikt der erste schriftliche Beweis, dass jüdisches Leben bereits über 1700 Jahre auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands existiert.
Um gemeinsam in ganz Deutschland ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, werden dieser Tage überall in Deutschland die entsprechenden Flaggen präsentiert und in den sozialen Medien mit dem Hashtag #2021JLID versehen.