Kreis Coesfeld. Vor einigen Tagen erhielt die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Coesfeld aus der Bevölkerung den Hinweis, dass im Kreisgebiet die seltenen Rohrweihen brüten. Diese geschützte Greifvogelart, die man im Flug an ihren V-förmig nach oben gehaltenen Schwingen erkennt, ist derzeit besonders gefährdet. Normalerweise bewohnt sie Schilfgebiete, Moore, Seeufer und andere Feuchtbiotope in der offenen Landschaft. Da diese Lebensräume aber immer seltener werden, weicht die Rohrweihe auf Getreidefelder aus, was in der Erntezeit problematisch ist – Grund genug für eine konzertierte Rettungsaktion, bei der Kreis, Landwirtschaft, NABU und örtliche Jägerschaft kooperiert haben.
Es konnten insgesamt drei Standorte der Rohrweihen (Circus aeruginosus) mit Hilfe von Drohnen lokalisiert werden, wobei sich jeweils zwei bis fünf Jungvögel in den Feldern befanden. Um jeden dieser Standorte wurde circa ein Morgen der Feldfläche von der Getreideernte ausgenommen, sodass die Brut ungestört groß werden kann. Der Ernteausfall der Landwirte wird vom Kreis Coesfeld finanziell ausgeglichen. Klaus Dahms von der Umweltabteilung des Kreises formuliert eine dringende Bitte an die Bevölkerung: „Wer vermutet, dass solch seltene Tiere hier ansässig sind, sollte diese Information möglichst umgehend an die Untere Naturschutzbehörde weitergeben; so kann mit geringen Mitteln vieles in der Natur bewirkt werden.“ Klaus Dahms ist unter Telefon 02541 / 187231 erreichbar.
Foto: Rohrweihen-Küken im Nest (Bildquelle: Kreis Coesfeld)