Dülmen. Rund 60 Opfer sexuellem Missbrauch durch Priester und Angestellte des Bistums Münster haben sich am Samstag in Münster getroffen. Es ging unter anderem um Austausch der Betroffenen – für einige der Anwesenden war es das erste Mal, dass sie mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen sprachen. Unter den Betroffenen befanden sich auch Personen, die nach der Erfahrung sexualisierter Gewalt nicht in der Lage waren, eine Berufsausbildung zu machen. Zwei Dülmener, die vor Jahrzehnten ebenfalls Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester geworden waren, nahmen nicht an dem Treffen teil. Sie zählen nicht zu den 217 Personen, die das Bistum auf Initiative von Betroffeneninitiativen per Brief über dieses Betroffenen-Treffen informiert hatte.
„Ich bin im Internat von einem Priester des Ordens, der das Internat betrieb, sexuell missbraucht worden“, berichtet Antonius Kock, Mathematiklehrer im Ruhestand. „Da der Täter Ordenspriester war, bin ich am Samstag nicht bei dem Treffen in Münster gewesen, denn dazu waren ausschließlich Opfer von Bistumspriestern und Angestellten des Bistums Münster eingeladen“, so der 68-jährige Dülmener.
Norbert Thewes wuchs im Bistum Hildesheim auf
Auch Norbert Thewes war am Samstag nicht bei dem Treffen in Münster. Zwischen dem siebten und 13. Lebensjahr war er von dem Pfarrer der Kirchengemeinde, in der er aufgewachsen ist, vielfach sexuell missbraucht worden. „Das war im Bistum Hildesheim“, so der 63-Jährige, der seit 2020 als Pastoralreferent in der Dülmener Heilig-Kreuz-Gemeinde und im Seniorenheim Heilig-Geist-Stift arbeitet.
Beide, Norbert Thewes und Antonius Kock, sind sich sicher: „Wenn wir zu Hause davon berichtet hätten, was uns katholische Geistliche antun oder angetan haben – unsere Eltern hätten uns das nie geglaubt.“ Denn Antonius Kock stammt vom Hof Kock in Merfeld – „meine Eltern waren gut bist streng katholisch“ –, und Norbert Thewes stammt aus einer tiefgläubig schlesisch-katholischen Familie. Da war es in den 1960er Jahren außerhalb der Vorstellung, dass Priester sich an Kindern sexuell vergreifen.
Den ersten Likör schenkte der Pfarrer dem Jungen ein
Sie taten es aber: „Meine Mutter hat in der Kirche geputzt und ich war Messdiener. Es gab also auf verschiedenen Ebenen Kontaktpunkte. Nach und nach nutzte der Pfarrer die Situation immer mehr aus. Er baute Nähe auf, und er nahm mich auch zu sich in die Wohnung“, erinnert sich Norbert Thewes. „Er vermittelte mir das Gefühl, sein Liebling zu sein. “ Den ersten Likör bekam Norbert Thewes bei dem Pfarrer zu trinken, und es gab auch mal hier und da Geld. In diesem Setting finden die sexuellen Übergriffe und Vergewaltigungen statt, die Norbert Thewes im Anschluss für viele Jahre ins Unterbewusstsein verdrängte. „Seitdem ich 13 Jahre alt bin, habe ich immer wieder Migräne-Attacken“, so Thewes. „Das ist wohl eine der Reaktionen der Seele und des Körpers auf die verstörenden Erlebnisse mit dem Pfarrer damals.“
Eine Änderung der Situation ergab sich, „als ich zwölf war. Zu mehreren haben wir bei einer Hochzeit eine Stinkbombe in den Eingang der Kirche geworfen“, erinnert sich Norbert Thewes. „Ab da war ich nicht mehr der Liebling des Pfarrers.“ Der Pfarrer ließ bald von Norbert Thewes ab, und „als ich 14 war, ging der Pfarrer aus der Gemeinde weg.“
Erst Erzieher im Kiwo, dann Pastoralreferent
Jahre gingen ins Land. Norbert Thewes zog nach Münster, wurde Erzieher und Heilpädagoge, heiratete, wurde Vater eines Sohnes und einer Tochter – inzwischen ist er zweifacher Großvater – und leitete zusammen mit seiner Frau von 1989 bis 1998 eine Familienanaloge Außenwohngruppe des Kiwo Dülmen. Ab 1998 arbeitete er als Pastoralreferent im Bistum Münster und wirkte in St. Ludgerus in Selm und in St. Joseph Dülmen und St. Antonius Merfeld. Ab 2015 war er Altenheimseelsorger in St. Peter in Waltrop und ist seit 2020 in der Heilig-Geist-Stiftung in der Seniorenseelsorge tätig.
Es war etwa 2012, als die ersten Flashs – assoziative Bilder und Erinnerungen – zu seinem eigenen sexuellen Missbrauchtwordenseins aufblitzten. „Diese Flashs hatten immer mit dem Heimatpfarrer zu tun und waren konkreten Orten zuzuordnen: der Sakristei, der Wohnung des Pfarrers, dem Keller der Pfarrkirche“, so Norbert Thewes. „Ich hatte plötzlich Gerüche in der Nase und Bilder vor Augen, und in mir tobten heftigste Gefühle von Hilflosigkeit und Scham, weil jetzt deutlich wurde, wie ich dem Pfarrer bei seinen perversen Taten als Kind ausgeliefert war.“
Im Herbst 2012 wandte sich Norbert Thewes an den Missbrauchsbeauftragten des Bistums Hildesheim und schilderte ihm seine Eindrücke und Erfahrungen.
14 Tage später kam eine E-Mail zurück, „die verstörender und kränkender nicht sein konnte“, so Norbert Thewes. „Zum einen schrieb der Missbrauchsbeauftragte, dass das Bistum Hildesheim 2012 alle in Frage kommenden Priester im Blick habe – und der Pfarrer, der sich an mir vergangen hatte, gehöre nicht zu der bekannten Tätergruppe. Von daher glaube er nicht, dass es sich um einen realen Missbrauch bei mir gehandelt habe. Vielmehr sehe er, so schrieb er sehr eindeutig, dass es sich bei meinen Erfahrungen wohl eher um Assoziationen und Gedankenketten handle und nicht um real geschehenen Missbrauch“, so Norbert Thewes. „Ich war geschockt und tief verletzt.“
„Verschleiern, Verleugnen, Nicht-Wahrhaben-Wollen“
Inzwischen, einige Jahre später, steht für Norbert Thewes fest: „Es war zur damaligen Zeit Strategie des Bistums Hildesheim, so mit Missbrauchsopfern umzugehen: Verschleiern, Verleugnen, Nicht-Wahrhaben-Wollen.“
Norbert Thewes stürzte die Erfahrung, dass ihm durch einen Seelsorger als Kind Leid zugefügt wurde, in eine schwere Lebens- und Glaubenskrise, die ihm die Tätigkeit als Seelsorger unmöglich machte, schildert er. „Ich konnte mich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren – immer wieder bedrängten mich diese Flash-Erinnerungen“, so Norbert Thewes.
In dieser Situation „hatte ich dann großes Glück, dass ich im September 2019 eine dreimonatige stationäre Therapie auf der Psychosomatischen Station der Uniklinik Münster beginnen konnte. In diese Zeit fiel auch ein hilfreiches Gespräch mit dem jetzigen Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, der mir Vertrauen schenkte und meinen Schilderungen glaubte“, so Norbert Thewes. „Wichtig waren mir auch besonders meine Familie und die vom Bischof in Hildesheim für Missbrauchsopfer bestellte Ansprechperson, Frau S. aus Helmstedt, mit der ich immer noch regelmäßig lange, intensive und sehr hilfreich-zielführende Gespräche am Telefon führe. Wichtig war mir ebenso ein Arbeitskollege der Mitarbeitervertretung, der mich intensiv begleitete und mir auch besonders bei dienstlichen Gesprächen zur Seite stand und meine Anliegen unterstützte“, so Thewes.
„Das führte auch dazu, dass das Bistum Münster mir jetzt ermöglicht, als Pastoralreferent in Heilig Kreuz und in der Heilig-Geist-Stiftung seelsorglich tätig zu sein. Auch hat das Bistum daran Interesse, dass ich zurzeit eine Märchenerzähler-Ausbildung absolviere. Denn Märchen haben mir damals in der Zeit der schweren Übergriffe geholfen zu vergessen. Und: Märchen tun auch heute vielen Menschen – nicht nur Kindern – gut.“
Therapien entlastend, befreiend, klärend
Er rekapituliert: „Die Therapien während des stationären Aufenthalts waren sehr gut: entlastend, befreiend, klärend, mutmachend.“
Als positiv für sich und für die Sache empfindet er auch die Mitarbeit in der Betroffeneninitiative Hildesheim – ein Verbund von Betroffenen, die im Bistum Hildesheim durch einen Kleriker sexualisierte Gewalt erlebt haben: „Das ist hilfreich und zielführend.“ Hier ist Norbert Thewes per E-Mail unter der Adresse info@betroffeneninitiative-hildesheim.de zu erreichen.
In diesem Zusammenhang beteiligte sich Norbert Thewes am 18. Januar dieses Jahres an einer Aktion vor dem Landgericht in Köln. Dort war Dr. Stephan Heße, Hamburgs Erzbischof und 2010 Personalchef des Erzbistums Köln, als Zeuge geladen. Die Frage stand im Raum, wie das Erzbistum Köln mit einem Priester umgegangen ist, der mit sexuellem Missbrauch an Minderjährigen aktenkundig geworden war.
Antonius Kock engagiert in zwei Betroffenen-Initiativen
Auch Antonius Kock nahm an der Aktion vor dem Kölner Amtsgericht teil als Vertreter der Betroffeneninitiativen Münster und Rhede, deren beide Homepages er auch betreut (www.selbsthilfe-missbrauch-muenster.de und www.selbsthilfe-rhede.de). In Rhede hatten sich im Jahr 2018 Missbrauchsopfer des Kaplans H. Pottbäcker, der dort von 1971 bis 1973 tätig war, zusammengeschlossen; weitere Betroffene kamen hinzu. Später gründete sich dann auch eine Betroffenen-Initiative in Münster, um Missbrauch von Btroffenen auch dort eine – räumlich nähere – Anlaufstelle zu bieten.
Seit Jahren engagiert sich Antonius Kock bei diesen Betroffenen-Initiativen und ist seit kurzem auch Berater beim „Eckigen Tisch“, einer weiteren, bundesweiten Interessenvertretung von Missbrauchsopfern.
Die Initiativen bieten Betroffenen die Möglichkeit für gemeinsame Treffen. „,Es ist toll, mit euch zusammenzusitzen und zu reden. Obwohl ich euch erst seit wenigen Stunden kenne, kann ich hier das ansprechen, was ich mich nicht einmal im engsten Familienkreis zu sagen traue‘, bekannte einmal ein Betroffener, der zum ersten Mal zu Treffen kam“, so Antonius Kock.
Die regelmäßigen Treffen bieten Betroffenen einen geschützten Raum, in dem sie sich im kleinen Kreis mit anderen Betroffenen austauschen können. „Hier können sie lernen, über die traumatischen Erlebnisse offen zu sprechen. Ziel dieser Treffen ist, Betroffene dabei zu unterstützen, das eigene Leben wieder selbstbestimmt und eigenständig gestalten zu können.“
„Täterorganisation“ kann Aufarbeitung nicht leisten
Im Frühjahr 2019 wurde die Selbsthilfe Rhede vom Bistum Münster gebeten, im Vorfeld Stellung zum Entwurf des vielfach als „Nulltoleranz-Flyers“ bezeichneten Faltblatts zu nehmen. Antonius Kock hat diese Aufgabe übernommen und wollte dies mit der Betroffenengruppe abstimmen – „was das Bistum ,aus Zeitgründen‘ ablehnte.“ Als das Bistum dann den Flyer herausbrachte, „hieß es, dass der Flyer sogar mit den Betroffenen abgesprochen sei. Doch dem war nicht so: Der Flyer erschien, ohne dass von Seiten des Bistums mit mir oder der Gruppe gesprochen worden wäre“, so Antonius Kock.
Das war der Auslöser für die Erkenntnis, dass die individuelle Beratung wichtig ist: „Zusätzlich brauchen Betroffene aber auch eine eigenständige, von Betroffenen selbst gewählte Vertretung, die die Interessen der Missbrauchsopfer auf politischer Ebene vertritt. Das gilt zum Beispiel nicht nur für die Durchsetzung von Anerkennungszahlungen, sondern vor allem auch für die Aufarbeitung des Missbrauchs, der nicht der Kirche als ,Täterorganisation‘ überlassen werden darf“, so Antonius Kock.
Laut MHG-Studie allein im Bistum Münster 450 Opfer
Noch immer bewegen ihn die Zahlen, die allein die von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie zu sexuellem Missbrauch durch Priester, Ordenspriester und Diakone zu Tage gebracht hat. Diese 2018 veröffentlichte MHG-Studie – benannt nach den Anfangsbuchstaben der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen, die die Studie erstellt haben – weist allein für das Bistum Münster nach Durchsicht der kirchlichen Akten 450 Personen auf, die zwischen 1946 und 2014 zum Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind. „330 von ihnen sind namentlich bekannt“, so Antonius Kock.
1.700 von 38.000 Priester laut Akten beschuldigt
Der Blick auf ganz Deutschland ergibt folgendes Bild: Bei den durchgesehenen Akten von über 38.000 Klerikern der 27 Bistümer fanden sich bei knapp 1.700 Klerikern Hinweise auf Beschuldigungen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger; knapp 3.700 Kinder und Jugendliche waren nach Aktenbefund als Opfer betroffen. „Diese Zahlen sind wissenschaftlich erhoben – wobei die Wissenschaftler von einer bedeutenden Dunkelziffer ausgehen“, so Antonius Kock.
Er stellt den Befund in Zusammenhang: „Laut der MHG-Studie sind 5,1 Prozent der Diözesanpriester des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt“, zeigt er auf. „Diese fünf Prozent werfen ein dunkles Licht auf die vielen Priester, die nicht Täter sind beziehungsweise waren. Mit anderen Worten: 95 Prozent der Priester machen – salopp gesagt – laut der MHG-Studie der Bischofskonferenz einen guten Job.“
Das Verhalten der Bistumsleitungen wird der Situation und der Sachlage jedoch in keinem Bistum gerecht. „In Münster wird immerhin etwas getan – in vereinzelten Bistümern gab es dahingegen bei der Bistumsleitung noch 2010 die Haltung ,Ein Bußgottesdienst reicht …‘“
Die Defizite erstrecken sich auf die inhaltliche Aufarbeitung und den Umgang mit Opfern und Betroffenen – und auch auf den Bereich Zahlung der Anerkennungsgelder: „2019 hatte Triers Bischof Ackermann im Zusammenhang mit einer Tagung der Deutschen Bischofskonferenz von bis zu 300.000 Euro pro Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Priester gesprochen. Später ruderten die Bischöfe zurück – 2020 wurde ein Höchstbetrag von 50.000 Euro festgesetzt, gestaffelt nach der Schwere des Missbrauchs“, so Antonius Kock. „Begründung: Zahlungen von bis zu 300.000 Euro pro Opfer – insgesamt über eine Milliarde Euro – könne die Kirche nicht aufbringen.“
Statt 300.000 nun 50.000 Euro Maximalzahlung
Die meisten der Betroffenen erhielten und erhalten 5.000 Euro als Anerkennungszahlung, sofern das bundesweit zuständige Gremium in Bonn die Aktenlage als plausibel betrachtet, zeigt Antonius Kock auf. „Es gibt aber beispielsweise ein Opfer, bei dem von zweihundertfacher Vergewaltigung gesprochen wird. Statt 50.000 Euro sind diesem Opfer 15.000 Euro zuerkannt worden.“
Gegen die Entscheidung des Gremiums in Bonn, das über die Zahlung ja oder nein und über die Höhe der Zahlung befindet, kann ein Betroffener ein Mal Widerspruch einlegen, so Antonius Kock. „Es wird den Betroffenen gegenüber die Entscheidung hinsichtlich der Zahlung jedoch nicht begründet. Wie sollen Betroffene da bei einem Widerspruch argumentieren?“, so Antonius Kock.
Anderen Betroffenen eine Stimme geben
Vor diesem Hintergrund sei es unabdingbar, dass sich Missbrauchs-Betroffene regional unabhängig von Kirche zusammenschließen, gegenseitigen Austausch ermöglichen und gemeinsam ihre Interessen vertreten – und auch denjenigen eine Stimme geben, die nicht in der Lage sind, für die eigenen Interessen einzutreten. „Nach dem Ausfüllen der Fragebögen für die Beantragung der Anerkennungszahlungen sind Betroffene psychisch so belastet gewesen, dass sie sich stationär psychiatrisch behandeln lassen mussten“, sagt Antonius Kock. Ziel ist, ein Netzwerk von Betroffenengruppen aufzubauen und einen Gesamtverband der Betroffenen zu gründen. „Vielleicht kommt es dazu, dass wir in Zivilprozessen gegen die Kirche Klage erheben. Dann heißt es, gut aufgestellt zu sein“, so Antonius Kock. „Wenn es darauf ankommt, engagieren Bistümer Spitzenanwälte.“
Für ihn und viele seiner Mitstreiter ist klar: Die Kirche allein oder Vertreter der Kirche sind nicht in der Lage, die Missbrauchsfälle aufzuarbeiten – das Ergebnis kann den Betroffenen und Opfern einfach nicht gerecht werden. „Das haben wir in den vergangenen Jahren erlebt“, so Kock.
Ähnlich sieht es auch Norbert Thewes: „Inzwischen bin ich überzeugt – nachdem so viele Gutachten in unterschiedlichen Bistümern unter zum Teil desaströsen Handhabungen veröffentlicht wurden: Die katholische Kirche hat nicht die Kraft und die Distanz, die Misere und das Leid, das durch die massiven sexuellen schweren und schwersten Übergriffe durch Priester und Ordensleute gegenüber Kindern und Jugendlichen verursacht wurde, ehrlich und betroffenenorientiert aufzuklären. Dazu fehlt es auch an Empathie und Verständnis gegenüber den Betroffenen. Immer noch stehen Erhaltung der Macht, scheinbare Vergesslichkeit von Verantwortlichen und das Im-Mund-Verdrehen von Aussagen von Betroffenen im Vordergrund“, so Norbert Thewes. „Die Kirche braucht Unterstützung – durch den Staat, durch Betroffene und unabhängige Sachverständige.“
„Viele verlieren den Glauben an die Kirche“
Und: „Die Kirche gibt dadurch, dass sie die Missbrauchsmisere nicht priorisiert zur Chefsache macht und mit allen Mitteln aufarbeitet, ihre Glaubwürdigkeit als Bewahrerin des Glaubens und der Heilsvermittlung leichtfertig aus der Hand. Viele Kirchenaustritte bezeugen, dass viele ihren Glauben an die Kirche verlieren.“