Berufskollegs im Kreisgebiet ziehen erstes Fazit
Kreis Coesfeld. Zur Teilnahme am Präsenzunterricht muss seit einem Monat auch an den Berufskollegs und Förderschulen im Kreis Coesfeld ein negativer Corona-Testnachweis vorgelegt werden. Ein erstes Resümee zeigt: sehr viele Testungen, wenig positive Ergebnisse.
Zwischen 300 und 1500 Testungen pro Woche werden an den kreiseigenen Berufskollegs vorgenommen – abhängig von der Anzahl der Lehrkräfte und Lernenden, die an den Testtagen anwesend sind. Getestet wird zwei Mal wöchentlich, positive Ergebnisse gibt es kaum. Von durchschnittlich zwei positiven Selbstteste wurde einer durch PCR bestätigt. Positive Selbstteste müssen stets durch einen Nukleinsäurenachweis, wie zum Beispiel PCR, kontrolliert werden. „Das Testen ist inzwischen ein Automatismus geworden“, sagt Marc André Tews, Schulleiter des Oswald-von-Nell-Breuning Berufskollegs. Die Schülerinnen und Schüler seien alle sehr gelassen. Auch die Lieferung verliefe unkompliziert. „Wir haben reichlich Teste hier und jede Woche kommen neue“, so Tews.
Positiv getestete oder infizierte Schülerinnen oder Schüler sowie Kontaktpersonen der Stufe eins, können über eine Videoschaltung auch weiterhin am Unterricht teilnehmen. „Corona hatte dahingehend tatsächlich auch was Gutes“, sagt Frau Judith Tekstra, stellvertretende Leiterin des Richard-von-Weizsäcker Berufskollegs. „Dank der IT-Abteilung des Kreises Coesfeld wurde die IT-Infrastruktur ausgebaut. Zudem haben wir 500 i-Pads für den Unterricht bekommen. Zukünftig wird es wohl kein Schnee- oder Sturmfrei mehr geben.“
Sollte eine Testung beim Kind positiv ausfallen, sei es besonders wichtig Ruhe zu bewahren und dem Kind die Angst zu nehmen, erklärt der Schulpsychologe Dirk Zeuner. „Am besten holt ein Elternteil das Kind von der Schule ab und erklärt der Tochter oder dem Sohn, dass erst ein weiterer Test Gewissheit bringt. Denn es kann ja ein falsch-positives Ergebnis sein“, so der Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle des Kreises Coesfeld. Wichtig sei klarzustellen, dass eine Coronainfektion bei Kindern meist harmlos verläuft und das Kind keinerlei Schuld an einer Infektion trägt. „Das Coronavirus kann jeden Menschen treffen. Niemand darf ausgegrenzt oder verspottet werden“, so Zeuner.
Bildzeile: In der Abschlussklasse ZF-18 führen Birte Hemker (Mitte) und Anja Wasikowski (r.) zusammen mit Bildungsleiter der Zahnmedizinischen Fachangestellten Marcus Weßling die Selbsttests durch.