Dülmen. Wo manch ein Amateurfußballer die Augen verdreht, bekam Marvin Möllers, spielender Co-Trainer der TSG Dülmen, am Sonntag Herzklopfen: Gegen Suderwich ging es auf Asche. „Ich liebe es“, so Möllers. „Klar, schöner Fußball geht anders – aber wir wollen ja auch keinen Schönheitspreis gewinnen, wir wollen Spiele gewinnen.“ Und das taten die Blau-Gelben. „Die einzige Taktik, die ich bei unseren Gegnern erkannt habe, war es, die Bälle hinten rauszuschlagen. Aber nicht gezielt, sondern irgendwohin.“ Doch selbst, als die Dülmener 1:0 in Führung gingen, blieben die Gastgeber ihrer Philosophie treu, so Möllers: „So war unser Sieg nicht wirklich gefährdet. Es ging viel über körperliche Härte – aber es war alles fair. Und am Ende haben die sich sogar gefreut, nur 0:2 verloren zu haben.“ Einen gang anderen Gegner erwarten die TSGler nun am Sonntag, wenn der VfB Hüls nach Dülmen kommt: „Die haben zwei Mal gegen Marl unentschieden gespielt. Das ist ein deutliches Warnzeichen. Eine junge, dynamische Truppe, die gut wird, wenn der Gegner stark ist. Alles andere als ein Selbstläufer – aber wir sind heiß und wollen unserem eigenen Publikum endlich mal wieder einen schönen Fußballsonntag bescheren.“
Merfeld. Für Tobias Merschiewe, seit Beginn des Jahres Co-Trainer der SF Merfeld, wäre es am Sonntag das erste Spiel als Hauptverantwortlicher Coach an der Seitenlinie der Merfelder gewesen – denn Chefcoach Josef Ovelhey hatte sich in der vergangenen Woche krank gemeldet. „Wäre“, denn wie bei so vielen Spielen in der Region, mussten auch die Merfelder die Corona-Notbremse ziehen: „Es gab leider zu viele Absagen, da konnten und wollten wir weder ein Risiko eingehen – noch hätten wir genug Spieler aufs Feld bringen können. Das ist echt schade, wir haben aktuell einen wirklich guten Lauf und wollten diesen gegen Stuckenbusch fortsetzen“, so Merschiewe, der seinen Blick nun optimistisch auf das nächste Spiel gegen Tabellenschlusslicht Westfalia 04 Gelsenkirchen wirft: „Zuerst müssen Josef und ich nun in der Trainingswoche schauen, wie viele Spieler überhaupt zur Verfügung stehen. Vor dem Training muss jeder Spieler von uns einen Test machen, damit wir auch hier kein Risiko eingehen. Wenn dann alles gut läuft und wir am Sonntag eine Mannschaft zusammenbekommen, dann wollen wir natürlich weiter Punkten. Dass unser Team den nötigen Biss hat, haben die Jungs nun schon mehrfach gezeigt. Und dass wir den Tabellenletzten weder unterschätzen noch mit unseren Punkten abziehen lassen wollen, ist ja sowieso klar. Nun heißt es aber, wie gesagt, erst einmal abwarten, was die Trainingswoche und die Corona-Tests so bringen …“