Dülmen (men). Auf sagenhafte 65 gemeinsame Ehejahre können Margret und Rudolf Lechler zurückschauen. „Wir begehen unsere Eiserne Hochzeit in kleinem Kreis: Unser Sohn und unsere Tochter kommen aus Schwetzingen und Groß-Gerau, und zusammen mit ihren Ehepartnern gehen wir gemeinsam essen und am Samstag zur Vorabendmesse in St. Joseph“, berichtet das Ehepaar. „In der Woche drauf besuchen uns dann unsere Enkelkinder.“
Kennengelernt hatten sich der Dülmener Rudolf Lechler und Margret Struffert aus Börnste 1950 bei der Kirmes am Kolpinghaus. 1955 gaben sie sich in der ehemaligen Josefsschule vorm Standesbeamten und im Jahr drauf in St. Viktor vor Propst Theodor Dümpelmann das Ja-Wort. „Gefeiert haben wir auch damals ganz klein: Unsere Trauzeugen sind zum Essen zu uns nach Hause gekommen“, erinnert sich Margret Lechler.
Von 1947 bis 1989 arbeitete Rudolf Lechler bei der Eisenhütte Prinz Rudolph – erst als Schlosser und dann als Chauffeur der Geschäftsführung. „Ich war ja einer der wenigen damals, die Führerschein hatten“, erinnert sich Rudi Lechler. Als Chauffeur kam er viel rum. „Ich war mit Dr. Arnold in ganz Europa unterwegs – erst mit einem Opel Kapitän, später dann mit Mercedes und BMW. Ich hab sie alle durch.“ Viele Fahrten gingen zur Kundschaft – beispielsweise Bergwerke beziehungsweise Zechen.
Auch nach dem Start in die Rente klemmte sich Rudolf Lechler hinters Steuer: „Ich bin dann noch Lkw und Bus gefahren – bei den Firmen Rump und Schlingemann.“ Auf diese Weise kamen in 91 Lebensjahren etliche Strecken zusammen. „Auf drei Millionen Kilometer komme ich wohl“, schmunzelt Rudolf Lechler, der als Kolpingmitglied in frühen Jahren auch Theater spielte: „Unter anderem mit Josef Wielens und Hedwig Hullermann in der Aula des alten Clemens-Brentano-Gymnasiums.“
65 Jahre Ehe und drei Millionen Kilometer hinterm Steuer
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