Dülmen/Haltern am See. Die Quarzwerke Haltern am Rande von Dülmen haben ein großes rundes Jubiläum vor Augen: das 100-jährige Bestehen im Jahr 2024. Das erklärte Daniel Duric (links) jetzt beim Besuch einiger Mitglieder der Kolpingsfamilie Dülmen. Der in Dülmen wohnende Werkleiter führte zusammen mit Produktionsmeister Bernhard Bresser (Zweiter von rechts) die Besucher in zwei Gruppen durch den Betrieb. Eindrucksvoll, was die Gäste erfuhren: Mit aktuell zwei Millionen Tonnen Sandförderung pro Jahr ist der Betrieb der Quarzwerke Haltern eine der größten Quarzsand-Abbaustellen in Europa. Hier wird Sand von höchstem Siliciumdioxid-Anteil gefördert: 99,6 Prozent. Lediglich ein geringer Bruchteil beinhaltet Nebenelemente. Durch Auswaschung mit saurem Wasser aus darüberliegendem Moor wurde der Sand im Laufe der Jahrtausende bleich. Abgebaut wird der Sand mit zwei Saugbaggerschiffen, die den Sand aus 30 beziehungsweise 40 Metern Tiefe ansaugen. Mit Wasser wird der Sand durch Rohre zu den Verarbeitungsanlagen gepumpt. Hier wird das Trägheitsverhalten des Sandes in Wasser und Luft genutzt und eine Aufteilung in vier Körnungsklassen vorgenommen. Ganz nach Kundenwunsch werden auch definierte Mischungen verschiedener Körnungsklassen angefertigt. Darüber hinaus wird Sand auch gemahlen und wird Sand getrocknet. Als vergangenes Jahr eine Erdgasmangellage drohte, wurden die technischen Voraussetzungen zur Nutzung von alternativen Brennstoffen in der Trocknungsanlage geschaffen. Schließlich gilt es, die Kunden in der Glasindustrie, der Gießereiindustrie sowie der chemischen und bauchemischen Industrie beliefern zu können. Auch Pläne für weitere Stromgewinnung durch Windkraft und eine bis zu 20 MWp-Photovoltaik-Anlage gibt es. Damit wird das Thema Strom aus schwimmender Photovoltaik bei den Quarzwerken Haltern fortentwickelt. Aktuell betreiben die Quarzwerke Haltern eine schwimmende Photovoltaik-Anlage mit 5.800 Solarmodulen auf 18.000 Quadratmetern Fläche und 3,1 MWp Leistung auf einem der Silberseen. 75 Prozent des damit erzeugten regenerativen Stroms nutzen die Quarzwerke Haltern selber.
Quarzwerke blicken aufs 100-jährige Jubiläum
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