Dülmen. Eigentlich kümmert sich der Vorbereitungskreis seit vielen Jahren um die Organisation und Durchführung der traditionellen Fußwallfahrt von Dülmen nach Hardenberg im Velberter Ortsteil Neviges. Aber bereits im zweiten Jahr in Folge müssen aufgrund des Infektionsschutzes erneut Überlegungen angestellt werden, ganz neue, andere Wege der Hardenbergwallfahrt zu entwickeln. Auflagen und Vorgaben lassen die traditionelle Fußwallfahrt mit hunderten von Teilnehmer*innen noch nicht wieder zu. So hat sich die heimlich gehegte Hoffnung der Frauen und Männer des Vorbereitungskreises, in der gewohnten, gut eingeübten Form von Dülmen aus bis nach Velbert-Neviges zu pilgern, auch 2021 nicht erfüllt.
Unter dem Motto „gestalten, was möglich ist“ wurde eine erlaubte Form der diesjährigen Wallfahrt entwickelt. Der Termin steht seit Hunderten von Jahren fest. Die Dülmener kommen ins niederbergische Land immer am letzten vollen Wochenende im Juni – und das, wie die Überlieferung sagt, seit den Anfängen der Wallfahrt ab dem Jahre 1682. Vermutlich erhielten sie den Anstoß zu ihrer Wallfahrt von den Dorstener Franziskanern, denen sie sich in den ersten Jahrzehnten wahrscheinlich anschlossen. Auch die jährlichen Wallfahrtstermine beider Gruppen stützen diese Vermutung.
So wird es in diesem Jahr am Samstag, dem 26. Juni 2021, um 15 Uhr im Mariendom in Velbert-Neviges eine Wallfahrtsmesse geben. Allerdings wird es kein Busangebot für die Anreise zum Gottesdienst geben, die daher selbst zu organisieren ist. Hier bietet sich die Anreise mit dem Pkw oder der Bahn an. Mit der Messfeier in Neviges bleibt es bei der Beständigkeit des Dülmener Besuchs der Gnadenstätte der Gottesmutter, die dort als „Königin des Friedens“ verehrt wird. Ziel der Dülmener Marienwallfahrt ist das Hardenberger Gnadenbild, ein Kupferstich, herausgelöst aus dem Gebetbuch „Palmgärtlein“, erschienen 1661 in Köln, welches die Abbildung Marias nach einer Darstellung aus der geheimen Offenbarung des Johannes zeigt. Zusätzlich laden die Verantwortlichen der Dülmener Hardenbergwallfahrt zu einer Marienandacht am Sonntag, 27. Juni, ab 17 Uhr in die St.-Viktor-Kirche in Dülmen ein. Um das Mitbringen der Wallfahrtsbücher wird gebeten. Die Teilnahme an der Wallfahrtsmesse in Neviges ist aufgrund von geltenden Abstandsregelungen leider begrenzt. Damit keine Person an der Tür abgewiesen werden muss, wird um vorherige Anmeldung bis Freitag, 18. Juni, 12 Uhr, gebeten: Pfarrbüro St. Viktor im einsA, Bült 1, Telefon (02594) 97995200 sowie (02594) 97995201.Fahnenträger geben bitte auch an, welche Fahne mit nach Neviges genommen werden muss. Der Transport von Kreuz, Fahnen und Kerze erfolgt in einem Fahrzeug. Jede Pilger*in, jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer, der das Messeangebot wahrnimmt, ist verpflichtet, sich zum Zeitpunkt der Veranstaltung darüber zu informieren, welche infektionsschutzbedingten Einschränkungen am Ort bestehen.
Wem dies alles zu beschwerlich oder zu unsicher erscheint, dem bietet sich wie im vergangenen Jahr das Angebot zu einer Art gedanklich spiritueller Wallfahrt von Dülmen nach Neviges. Um diese innere Wallfahrt zum Gnadenbild zu unterstützen, liegt an der Kopie des Gnadenbildes in der St.-Viktor-Kirche in Dülmen ein Impulsblatt zum Mitnehmen oder zur direkten Anwendung aus.
Coronakonforme Neviges-Pilgerschafts-Alternative wird angeboten
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