Dülmen. Seit 1961 steht vor dem heutigen Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg die Skulptur „Mädchen“ von Bernhard Kleinhans, die seiner Zeit für viel Uneinigkeit sorgte und heute fast zu den vergessenen Schätzen Dülmens zählt.
Doch dieser „Dornröschenschlaf“ soll nun enden, wenn es nach dem Förderverein für Kunst und Kultur Dülmen (FKK) geht. Im Rahmen der Aktion „Spurensuche“, bei der sich die Mitglieder intensiv mit Kunst im öffentlichen Raum beschäftigen, wird am 26. August ab 19 Uhr ein kultureller Abend um die Skulptur herum stattfinden. „Wir möchten dieses oft übersehene Mädchen wieder in den Fokus rücken und das Werk von Kleinhans würdigen“, betonte der FKK-Vorsitzende Dr. Wolfgang Werner bei der Vorstellung der Veranstaltung am Donnerstag vergangener Woche. „Mit Vorträgen, Gedichtrezitationen, Hiphop-Musik, einer Fotoausstellung und einem lockeren Ausklang treffen wir uns für etwa zwei Stunden vor der Schule in der Friedrich-Ruin-Straße.“
Dass die Skulptur vor 60 Jahren überhaupt aufgestellt wurde, war der Initiative Dülmener Unternehmen unter Führung Klaus Otto Bendix‘ zu verdanken, die sich gegen die Entscheidung des zuständigen Ausschusses des Kreises Coesfelds, der das Kunstwerk ablehnte, hinwegsetzten.
Auf diese Vergangenheit – und auf die vielfachen Deutungsmöglichkeiten, die die Skulptur den Betracher*innen bietet – möchte das Aktions-Team, das hinter der „Spurensuche“ steckt, aufmerksam machen. So sorgte die Designerin Ruth Hillers für die Gestaltung einer Grafik und von Flyern mit Wiedererkennungswert, und dem Fotokünstler Rolf Ebert aus Dülmen ist es gelungen, mit seinen Fotografien auf eine feinsinnige Art und Weise die künstlerische Bedeutung der Skulptur klar herauszuarbeiten. Die Ergebnisse seiner durch Bearbeitung noch einzigartigeren Werke präsentiert er ebenfalls am 26. August.
Eingeleitet wird der Aktionsabend durch erklärende Worte von Werner Lütkenhaus, darüber hinaus wird Ilona Escher Gedichte von Mascha Kaléko rezitieren und Klaus Jahn wird eigene Gedichte vortragen. Für einen musikalischen Kontrast sorgt der Hip-Hop-Musiker „Sittin‘ Bull“, der seit einem Unfall 2003 im Rollstuhl sitzt und mit seiner Musik die Jugendlichkeit des „Mädchens“ hervorheben soll. Moderiert wird der Abend durch Wolfgang Werner. Im Anschluss an diesen kulturellen Abend können die Teilnehmer*innen an einem Plausch mit Umtrunk teilnehmen.
Der Eintritt ist frei, eine persönliche Anmeldung ist erforderlich unter info@duelmen-kulturfoerdern.de. Mehr Infos gibt es unter https://fkk.webnode.com/news/spurensuche-das-vergessene-madchen.
Aktionsabend für in Vergessenheit geratene Dülmener Skulptur
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