Kreis Coesfeld. Bei der Schlüsselübergabe vor dem Gebäude am Kreuzweg 27 in Dülmen merkte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr an: „Ich bin sehr froh, dass wir nun das Verwaltungsgebäude der früheren Amtsverwaltung Dülmen am Kreuzweg von der WohnBau in Borken käuflich erwerben konnten, um so den Verwaltungsstandort des Kreises in Dülmen langfristig zu sichern.“ In der Nebenstelle, die zwei benachbarte Gebäude umfasst, sind Straßenverkehrsbehörde und Gesundheitsamt untergebracht.
Das jetzt erworbene Haus hat eine über 125 Jahre lange Geschichte als Verwaltungsgebäude. Errichtet im Jahr 1895, diente es bis zur Zerstörung im März 1945 dem Amt Dülmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in den Jahre 1948 bis 1949 auf den alten Grundmauern der zweigeschossige Wiederaufbau – in unbedingt notwendigem Umfang, da Baumaterialien Mangelware waren und Wohnungsnot herrschte. Es sollte über eine Dekade dauern, bis 1965 der Umbau des Altgebäudes mit einer Erweiterung für den Großen Sitzungssaal begann und 1967 abgeschlossen wurde. Umstrukturierungen der Behörden waren 1975 durch die kommunale Neugliederung notwendig geworden. In das Haus zogen die Ämter der Stadt Dülmen für Kriegsgräberfürsorge, Ausbildungsförderung, Unterhaltssicherung, Lastenausgleich, Versicherungsamt, Vertriebenen- und Schwerbehindertenangelegenheiten, Stadtkasse und Sozialamt ein. Den Grundstücksteil, auf dem sich die ehemalige Dienstwohnung des Amtsdirektors befand, erwarb 1976 der Kreis Coesfeld und errichtete darauf das Gesundheitsamt. Zur Jahrtausendwende verkaufte die Stadt Dülmen das Grundstück mit dem Verwaltungsgebäude an die Kommunale Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft mbH (KSG), die das Gebäude modernisierte und an den Kreis Coesfeld zur Unterbringung des Straßenverkehrsamtes vermietete. Seit dem Jahr 2007 gehört die KSG zur Unternehmensgruppe der Wohnbau Westmünsterland eG. Vorstandsvorsitzender Uwe Schramm hob die gelebte vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Mieter und Vermieter hervor und ergänzte: „Der Verkauf ist für die Vertragspartner eine Win-win-Situation: Für den Kreis Coesfeld ein Standortbekenntnis und für die WohnBau Gruppe eine Konzentration auf unsere dynamische Neubautätigkeit im Wohnungsbau.“