Von Reimund Menninghaus
Buldern. Einen Euro für einen münsterländer Absacker, ebenso gemäßigte Preise für Steak, Pizza, Schnitzel und Co. Ein kleiner Saal, in dem Gäste manch ein Fußball-Welt- oder -Europameisterschafts-Spiel im Rudel angeschaut haben. Ein gastronomischer Betrieb, der eine lange Tradition in Buldern hat. Die Rede ist von der Gaststätte „Der Tolle Bomberg“ direkt am Bulderner Bahnhof.
Lange gibt es diese Gaststätte nicht mehr. Ende Oktober, spätestens, ist Schluss, sagt Joannis Charilopoulos, der die Gaststätte 20 Jahre lang innehatte. Der Pachtvertrag ist ausgelaufen, er geht zurück in seine Heimat, in der er aufgewachsen ist. Griechenland.
Das ein oder andere aus dem Inneren der Gaststätte hat er auch schon abgegeben. Wie drei Fotos, die das Haus – damals noch Hotel Restaurant zum Bahnhof genannt – vor etlichen Jahrzehnten zeigen. Die Bilder hingen im Gastraum an der Wand. Wenige Tage, bevor ein Bulderner sie sich erbat und bekam, lichtete Bernd Teichmann die Bilder ab. Und der Beamer aus dem kleinen Saal sowie die Leinwand – sie hängen nun bei Bernd Teichmann zu Hause, auf der anderen Seite der Bahn, in Sichtweite sozusagen.
„Was immer auch mit dem Gebäude in Zukunft passiert: Ich fänd‘s wirklich gut, wenn die Fassade des Hauses auch künftig erhalten bleibt. Sie ist einfach prägend für Buldern, besonders und erhaltenswert“, sagt Bernd Teichmann.
Gibt es Grund anzunehmen, dass der Anblick des Gebäudes bald Geschichte ist? Ist zu erwarten, dass das Gebäude abgerissen wird? Von Eigentümer-Seite gibt es dazu im Telefongespräch mit DÜLMENplus keine Stellungnahme.
Von der Stadt Dülmen ist die Information zu erhalten, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht.
„Ältere Gebäude zu erhalten ist oft keine einfache Sache. Sollte aber an der Stelle, wo jetzt ,Der Tolle Bomberg‘ steht, ein neues Gebäude errichtet werden, wäre mein Wunsch, dass die jetzige Fassade erhalten bleibt“, sagt Bernd Teichmann und erinnert an die Mehrfamilienhäuser „Ketteler Gärten“ in Dülmen in der Elsa-Brändström-Straße. „Dort hat man ja auch einen Teil der alten Firmenfassade eindrucksvoll in die neuen Hausfassaden integriert, um der Historie Rechnung zu tragen.“