Dülmen. Lockdown-Phasen und sich ständig verändernde Rahmenbedingungen für Geimpfte, Genesene und Getestete stellten auch im zweiten Pandemiejahr besondere Herausforderungen für Verbraucher*innen dar. Rund um die Reiseplanung gab es Unsicherheiten, und Online-Einkäufe ergaben Probleme. Welche Probleme die Bürger*innen des Kreises Coesfeld in den vergangenen 12 Monaten bewegten und welche die aktuellen Arbeitsschwerpunkte in der Beratungsstelle Dülmen sind, stellte die Verbraucherzentrale Dülmen am Montag vor.
„Beherrschendes Thema war weiterhin die Corona-Pandemie“, so Susanne Terwey, Leiterin der Beratungsstelle. „Viele Menschen konnten etwa Reisen nicht antreten und haben dann, als es Probleme bei der Rückerstattung der Reisekosten gab, unsere Hilfe gesucht.“
Der Starkregen im Juli 2021 mit zum Teil verheerenden Schäden rückte Fragen nach dem passenden Versicherungsschutz in den Fokus. Und im Herbst führten gekündigte Energieverträge und steigende Preise zu einem wahren Ansturm auf die Informations- und Beratungsangebote. „Die Stromverträge waren bereits im vergangenen Jahr großes Thema – hier wird sicher die Situation in der Ukraine zu vielen weiteren Anfragen und insbesondere steigenden Kosten führen.“
Eine starke Zunahme – vielleicht auch dadurch, dass viele Menschen in Lockdowns mehr Zeit im Internet verbrachten – gab es bei Personen, die auf sogenannte „Fake Shops“ hereingefallen sind: „Das sind beispielsweise Internetseiten, die etwas zum Kauf anbieten. Doch wenn der Kunde zahlt, wird niemals eine Ware geliefert. Uns als Verbraucherzentrale sind dann leider auch häufig die Hände gebunden, weil die teils kriminellen Anbieter sich nicht auffinden lassen. Unser klarer Rat lautet darum, beim Internetkauf immer das Impressum zu überprüfen und auch Qualitätssiegel im Auge zu behalten.“
Insgesamt kümmerte sich die Verbraucherzentrale Dülmen im zurückliegenden Jahr um 3.465 Verbraucheranliegen, 1.436 davon waren Rechtsberatungen und -vertretungen. Das nun fest etablierte landesweite Servicetelefon konnte 515 Dülmener Bürger*innen hilfreich zur Seite stehen. Darüber hinaus nahmen 574 Personen an Veranstaltungen der Verbraucherzentrale teil.
Zu den weiteren Themengebieten, bei denen die Zentrale helfen konnte, gehörten die neuen Pflichten von Telefonanbietern, unrechtmäßige Kontoentgelte, gedeckelte Inkassoforderungen, aber auch „grüne Themen“ wie einer Woche mit dem Thema „Fair Trade“. Ein persönliches Highlight für Susanne Terwey war der Fall eines Bürgers, der gleich in neun „Abo-Fallen“ getappt ist: „Der Mann hatte sich für verschiedene Dating-Apps angemeldet, und als er die Verträge annullieren wollte, stellten die Anbieter dennoch ihre Rechnungen. Wir konnten ihm eine erfolgreiche Rechtsvertretung bieten und ihm Forderungen in Höhe von 850 Euro ersparen. Nicht der höchste Betrag des Jahres, aber immerhin ein neunfacher Erfolg!“
Weitere Infos zur Arbeit der Verbraucherzentrale wie auch die Kontaktdaten finden sich auf www.verbraucherzentrale.nrw/beratungsstellen/duelmen.
Die Verbraucherzentrale im Kreis Coesfeld stellte Jahresbericht vor
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