Dülmen. Auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots Dülmen-Visbeck – rund fünf Kilometer südöstlich vom Dülmener Stadtkern gelegen – verknüpft sich in einzigartiger Weise historisches Erbe mit ökologischer Transformation. Es ist einer der Orte, die Zeugnis geben können über den Kalten Krieges und die Teilung Deutschlands. Wo zwischen 1965 und 1991 die Voraussetzungen für die Lagerung von Atomwaffen gegeben waren, entsteht jetzt ein Lernort für politisch-historische Bildung und nachhaltige Entwicklung. Dieser soll Bürgerinnen und Bürgern sowie Bildungseinrichtungen der gesamten Region künftig zugänglich gemacht werden.
Seit Januar 2022 erarbeitet ein Projektteam der Stadt Dülmen ein pädagogisch-didaktisches Konzept für diesen geplanten Lernort. Ein zentrales Anliegen bei der Konzeptentwicklung ist es, Bürgerinnen und Bürger in den Entstehungs- und Entwicklungsprozess einzubeziehen. Im Rahmen von insgesamt vier Workshops können sich Interessierte daher ab August einbringen.
Die Workshops beginnen jeweils mit einer gut einstündigen Depot-Führung durch Generalmajor a.D. Robert Bergmann. Im Anschluss gibt es ein Mittagessen im Haus Visbeck. Nachmittags steht eine aktive Werkstattphase an, in der die Mitwirkenden nach einem kurzen Input ausgewählter Fachleute eigene Ideen und Vorschläge für die weitere Entwicklung des Lernorts einbringen können.
Im Fokus der Workshops stehen jeweils unterschiedliche Themen: den Auftakt macht am 20. August der Workshop zum Thema „Globalgeschichte: Der Kalte Krieg“ mit der Historikerin Dr. Alexandra Bloch Pfister aus Münster. Am 3. September liefert Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann einen Impuls zur „Lokal- und Ortsgeschichte“ des Depots und geht dabei auch auf die Frage ein, wie die Präsenz des Militärs die Stadt Dülmen im Laufe der Jahrzehnte prägte. Am 1. Oktober thematisiert Dr. Alexandra Bloch Pfister dann „die Friedensbewegung und das Sondermunitionsdepot Visbeck“, ehe im letzten Workshop am 15. Oktober – ebenfalls mit Dr. Bloch Pfister – die ökologische Transformation des Depots behandelt wird.
Die Workshops werden von der Volkshochschule organisiert und sind kostenlos. Für den aktiven Beitrag zur weiteren Entwicklung des Lernortes erhalten Teilnehmende zudem eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro. Eine namentliche Anmeldung für die Workshops ist vorab aber zwingend erforderlich unter www.vhs-duelmen.de oder Tel. 02594/12-400.
Die Workshops im Überblick:
- August (11-16 Uhr):
Workshop „Globalgeschichte: Der Kalte Krieg“ mit
Generalmajor a.D. Robert Bergmann und Dr. Alexandra Bloch Pfister
- September (11-16 Uhr):
Workshop „Lokal- und Ortsgeschichte: Dülmen und das Militär“ mit Generalmajor a.D. Robert Bergmann und Dr. Stefan Sudmann
- Oktober (11-16 Uhr):
Workshop „Die Friedensbewegung und das Sondermunitionsdepot Visbeck“ mit Generalmajor a.D. Robert Bergmann und Dr. Alexandra Bloch Pfister
- Oktober (11-16 Uhr):
Workshop: „Umweltgeschichte und -transformation in Visbeck“ mit Generalmajor a.D. Robert Bergmann und Dr. Alexandra Bloch Pfister