Dülmen. Das Logo der Dülmener Heilig-Geist-Stiftung als Kunstwerk: Diesen Auftrag hatte der Dülmener Künstler Fritz Pietz. Und so machte er sich zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenheims beim Sommerfest im August an die Arbeit, die nun vollendet ist. Das Ergebnis ist im Gemeinschaftsraum der Heilig-Geist-Stiftung im Erdgeschoss der Einrichtung zu begutachten.
Der künstlerische Ansatz ist in Dülmen nicht unbekannt. Denn zum einen folgt der Mosaik-Fisch an der evangelischen Christus-Kirche und zum anderen auch der Namens-Schriftzug der Marienrealschule diesem Prinzip.
„Ich hatte vor dem Sommerfest mit der Kreissäge Duripanel-Zementfaserplatten zu weit über 150 kleinen Plättchen mit verschieden eckigen Formen zugeschnitten und anschließend grundiert und geweißt. Beim Sommerfest konnten dann die Bewohnerinnen und Bewohner jeweils mit zwei von drei zur Verfügung stehenden Gelbfarbtönen die Plättchen ganz nach eigenen Vorstellungen individuell bemalen“, schildert Fritz Pietz. Die auf diese Weise entstandenen Farbplättchen verarbeitete er anschließend und kombinierte und platzierte sie in einem etliche Stunden dauernden Prozess. „An mehreren Tagen habe ich mich damit jeweils zwei bis drei Stunden befasst – bis mir jeweils die Augen flimmerten“, schmunzelt Fritz Pietz. Durch diese „flimmernde Farbfläche“ ziehen sich die beiden schwarzen Streifen des Heilig-Geist-Stift-Logos.
In einem der Gebäude neben dem Haupthaus der Heilig-Geist-Stiftung ist ein ganz anderes Kunstwerk entstanden, bei dem Fritz Pietz mit seiner Tochter Emely zusammengearbeitet hat. In einem Lichthof in einem der Treppenhäuser im Betreuten Wohnen war eine große Palme so gewachsen, dass nur noch der mehrere Meter hohe Stamm und oben ein paar Blätter zu sehen waren.
Diese Palme wurde entfernt, und das Vater-Tochter-Duo installierte das Werk „Lebensleitern“, bei dem 200 verschiedenfarbig bemalte Holzstückchen mit 200 verschiedenen Namen beschriftet sind. Diese Holzstückchen wurden an zwei Maurerschnüren befestigt, so dass sich so etwas wie eine Strickleiter ergab, die die beiden Künstler so in den Lichthof aufhängten, dass sich Auf- und Abs ergaben – „wie das Leben selbst“.
Anhand der Namen können sich die Betrachter an gleichnamige Bekannte erinnern – und vielleicht ja auch über das eigene Leben nachsinnen, so eine der Ideen, die mit diesem Kunstwerk in Verbindung stehen.
Eine Schrifttafel neben der Installation gibt entsprechende Hinweise hierzu und lädt zur Betrachtung ein.