Dülmen. Anderen Kindern, denen es nicht so gut geht, eine Freude machen. Das hatte Marie Conrad zum Ziel, als sie sich dazu entschloss, ihre langen Haare für krebskranke Kinder zu spenden. Vergangene Woche war der Termin im Salon Galina, bei dem Friseurin Doreen Frohwerk 30 Zentimeter von Maries blondem Schopf abschnitt und in einem speziellen Umschlag zum Fachbetrieb Rieswick & Partner in Velen-Ramsdorf auf die Reise schickte.
„Wir müssen Deine Haare jetzt flechten. Wenn wir die Haare ungeflochten in den Umschlag stecken würden, würden sie schnell durcheinander geraten und man könnte nicht mehr viel mit ihnen anfangen – sie wären eigentlich wertlos. Und auch Haare, die kürzer als 25 Zentimeter sind, eignen sich kaum für eine Haarspende“, erklärte Doreen Frohwerk – auch im Beisein von Maries Mutter Carina, die sich gleich doppelt freute: Zum einen für die Kinder, denen das Haar ihrer Tochter künftig zugute kommt, zum anderen deswegen, weil das morgendliche Kämmen von Maries Haaren nun nicht mehr so ein großer Akt ist. „Das macht schon ein wenig stolz, das jetzt so zu sehen“, sagte Maries Mutter.
Maries Mitschülerinnen in der dritten Klasse der Grundschule Dernekamp „fanden das super, als ich erzählte, dass ich meine Haare spende“, berichtete Marie, die in ihrem Umwelt immer die längsten Haare hatte und von ihrer ehemaligen Nachbarin Nina Schneider, die ebenfalls ihre Haare mal gespendet hatte, auf die Haarspende-Idee gebracht wurde. „Eigentlich wollte ich meine Haare erst im nächsten Sommer spenden. Aber bei der Eröffnung der Eisbahn war ein zehnjähriges Mädchen auf dem Eis, das beim Interview davon berichtete, dass sie mal an Krebs erkrankt war. Da habe ich dann gesagt, ich spende meine Haare schon jetzt“, erzählte Marie von ihrer jüngsten Motivation.