Dülmen. Nach rund einem Jahr Bauzeit ist der nächste Bauabschnitt der Dülmener Südumgehung (Kreisstraße 17n) zwischen Mühlenweg und Gausepatt seit dem heutigen Freitag, 18. Juni, fertiggestellt und freigegeben. „Die lang ersehnte Entlastung der Dülmener Innenstadt vom Schwerlastverkehr ist damit ein weiteres Stück näher gerückt“, sagt Bürgermeister Carsten Hövekamp. Auf einer Strecke von 1,3 Kilometern führt die Südumgehung nun von der „Langen Nase“ an der Lüdinghauser Straße bis zum Gausepatt. Hier wurden in den vergangenen Monaten mit großem Aufwand die Brücke über den Tiberbach und das damit verbundene Kanalsystem erneuert. Auch eine Lärmschutzwand in Richtung der angrenzenden Bebauung wurde errichtet.
Was noch fehlt, sind die restlichen 400 Meter der Fahrbahn bis zur Halterner Straße. Bevor dieser Abschnitt gebaut werden kann, ist eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Münster erforderlich. Die derzeitigen Planungen des Kreises Coesfeld und der Stadt Dülmen sehen vor, für die neue Trassenführung die an der Hülstener Straße bestehende, zweireihige Allee zu entfernen, da ein großer Teil der Bäume keine lange Lebenserwartung mehr hat. Um die neue Fahrbahn und den Radweg herum sollen dafür drei Baumreihen nachgepflanzt werden. Der BUND hat jedoch gegen die geplante Fällung der Bäume geklagt. Eine Entscheidung hierzu hat das Verwaltungsgericht Münster kürzlich für das dritte Quartal 2021 in Aussicht gestellt, sofern die Pandemielage es zulässt. Wird die Südumgehung nicht über die Allee führen können, wird es eine alternative Straßenführung geben mit zwei Fahrbahnspuren, die durch eine Baumreihe getrennt sind. Diese Variante ist bei den Arbeiten für den aktuellen Bauabschnitt bereits berücksichtigt worden.
Bis der letzte Abschnitt gebaut und über einen Kreisverkehr an die Halterner Straße angebunden ist, wird der Verkehr über die vorhandenen Straßen (Gausepatt, Hülstener Straße, Mühlenweg) fließen. Stadt und Kreis werden beobachten, wie sich die Verkehrsströme entwickeln. „Der Bau der Südumgehung hat bereits im Jahr 2016 mit dem ersten Spatenstich für das Brückenbauwerk an der Bischof-Kaiser-Straße begonnen“, erinnert Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr – und ergänzt: „Ein großer Teil der Maßnahme ist nun geschafft, und ich wünsche mir für die Bürgerinnen und Bürger in Dülmen, dass die Südumgehung bald fertiggestellt werden kann.“
Die Kosten für den nun fertig gestellten Bauabschnitt betragen rund 1,3 Millionen Euro (inklusive 140.000 Euro für die Kanalbauarbeiten). Insgesamt sind für den Bau der Südumgehung rund 10 Millionen Euro vorgesehen, von denen 60 Prozent durch das Land NRW gefördert werden. Die übrigen Kosten trägt die Stadt Dülmen.