Kreis Coesfeld. Der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) und der Verbands-Jugend-Ausschuss (VJA) des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) haben die Coronaregeln für den Spielbetrieb angepasst. Seit Montag werden keine Spiele mehr aufgrund von infizierten Spieler*innen abgesagt. Damit reagiert der Verband auf die aktuelle Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO) des Landes NRW (gültig seit 19. März), die keine Einschränkungen mehr für den Sportbetrieb im Freien vorsieht. Diese neue Regelung stellt direkt einige Vereine vor arge Schwierigkeiten und schon für die Nachholspiele an diesem Donnerstag werden einige Mannschaften in den Patchwork-Modus wechseln und mit Notfall-Truppen auflaufen.
Ein alt bekanntes Muster ließ sich am Sonntag bei der TSG Dülmen II erkennen. Gegen Tabellennachbar Schwarz-Weiß Holtwick war das größte Problem nicht der Gegner, sondern die eigene Fehlerquote. „Vielleicht können wir einfach nicht mit Führungen umgehen”, sucht Meik Strickling nach einer Antwort für die 2:4-Niederlage. Denn nachdem sein Team einen Rückstand drehen konnte und sogar ein Strafstoß gehalten wurde, stellte TSG das Spielen ein. „Das ist für mich unerklärlich”, so der fassungslose Trainer. Die TSG wartet durch die Niederlage seit drei Spielen auf den nächsten Sieg. Gegen Borussia Darup soll es dann am Sonntag endlich wieder soweit sein.
Die DJK Rödder gehört aktuell zu den durch Krankheit am meisten gebeutelten Truppen der Kreisliga A – so musste auch Trainer Ahmed Ibrahim am Sonntag passen und die verbleibende Truppe musste ersatzgeschwächt gegen die ambitionierten DJK-Dülmener auflaufen und um Punkte kämpfen. Vergeblich: Die Partie endete 1:3 aus Rödderaner Sicht. Den einzigen Treffer für die Gastgeber markierte Luca-Erik Roß in der 72. Minute. Nun müssen de Rödderaner am Donnerstag um 19.30 Uhr gegen Seppenrade ran, am Sonntag kommen dann die Schlusslichter von SV Gescher II nach Rödder. Wer bei den Spielen für Rödder auflaufen wird, steht noch nicht fest – und auch nicht, wie fit die Spieler nach ihren Erkrankungen bereits sein werden.
Es war kein gutes Spiel von uns, trotzdem ist der Sieg nicht unverdient”, sah DJK Adler Bulderns Trainer Alexander Möllers eine überschaubare Leistung gegen das Tabellenschlusslicht SV Gescher. „Das wir 60 Minuten lang ein Mann mehr auf dem Platz waren, ist überhaupt nicht aufgefallen.” So blieb es bis zur 80. Minuten spannend, bis Leon Rademacher mit dem 3:1 den Deckel drauf machte. Für die weiteren Treffer sorgten Jakob Frings und Daniel Krzeminski. „Gegen Grün-Weiß Nottuln II erwartet uns ein völlig anderes Kaliber”, weiß Möllers. „Da reicht es vorne und hinten nicht, wenn wir nur Halbgas geben.” Das Spiel findet bereits am Donnerstag um 19.30 Uhr statt, bevor es am Sonntag nach Holtwick geht.
Für Frank Stening und die Senioren von Brukteria Rorup kommt der Nachholspieltag an diesem Donnerstag definitiv zur falschen Zeit: „Wir mussten krankheitsbedingt schon das Montagstraining absagen – keine Ahnung, wie meine Mannschaft am Donnerstag gegen Hausdülmen aussehen soll. Vermutlich wird unsere Zweite uns unter die Arme greifen müssen. Hoffentlich.“ Ansonsten hat sich an Stenings Vorgabe für den April nichts geändert: „Wir haben nur Spiele gegen unsere Gegner im Tabellenkeller. Da müssen so viele Punkte her, wie möglich. Dennoch steht an erster Stelle die Gesundheit meines Teams. Ich hoffe, dass alle wieder fit werden.“
Aufgrund diverser Corona-Erkrankungen bei Grün-Weiß Hausdülmen konnte das Spiel gegen den Tabellendritten aus Legden am Sonntag nicht stattfinden. „Wir hätten mit nur acht Mann antreten müssen”, klagt Hausdülmens Trainer Güven Sivgin über seine Kadersituation. „Ich hoffe, dass ich bis Donnerstag wieder eine Mannschaft stellen kann. Ansonsten muss ich mir irgendwas einfallen lassen.” Das Problem ist die neue Verordnung des FLVWs, dass corona-bedingt keine Spiele mehr abgesagt werden dürfen. „Das trifft uns natürlich zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt”, so Sivgin, der in dieser Woche gegen Rorup und Lette unbedingt punkten möchte, um sich Luft nach unten zu verschaffen.
Schon wieder ein Sieg – die DJK Dülmen hat nach einer langen, langen Durststrecke Blut geleckt und strampelt sich Woche für Woche weiter frei. 3:1 hieß es am Ende gegen die DJK Rödder. Doch Trainer Marco Habicht weiß den Sieg einzuordnen: „Die Rödderaner sind aktuell arg ersatzgeschwächt. Das spielte uns nun in die Karten. Unsere Leistung passte am Sonntag und die drei Punkte können wir gut gebrauchen.“ Am Donnerstag gastiert nun Osterwick in Dülmen: „Auch die Osterwicker haben einige Coronafälle und reisen nicht mit ,voller Leistung‘ zu uns. Das ist bitter für Osterwick. Dennoch wäre ein Punkt für uns bereits ein Erfolg!“
Auch die DJK Vorwärts Lette musste am Sonntag passen: Zehn corona-infizierte Spieler, von denen sich vermutlich bis zum Donnerstag nicht alle freitesten können. Dazu sieben verletzte Kicker – also eine absolute Notlage. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie wir die kommenden Spiele bestreiten sollen“, so Trainer Tim Püttmann. „Wir haben schon in der Vorwoche nur mit vier Leuten trainiert. Dazu ist völlig fraglich, ob die Jungs überhaupt gesund oder gar spielfähig sind. Es ist auch nicht absehbar, ob wir die Mannschaft mit Kickern der Zweiten oder A-Jugendlichen auffüllen können. Es ist offen, ob wir überhaupt antreten können – und wenn wir es tun, sind meine Erwartungen gering gegen Holtwick. Vielleicht wäre es gegen Hausdülmen dann schon besser.“