Dülmen. Wo früher zwischen der Möbelfirma BEDO – heute Reisemobile Dülmen – am Moorkamp und dem BMW-Autohaus Pferde grasten, ist jetzt der Boden bereitet für den bald startenden Bau einer Vier-Gruppen-Kita im Investorenmodell und vier weiterer Gebäude. Bei einem Pressetermin am Freitag stellten Stadt, Investor Juri Boltov und Architekten die Planungen vor.
„In Ballungsräumen und Großstädten gibt es das häufiger – aber hier im Kreis Coesfeld wird es das erste Mal sein, dass in einem Kita-Neubau über der Kita Wohnungen gebaut werden“, erklärte Christoph Schlütermann, Vorstand des DRK-Kreisverbands Coesfeld, bei dem Pressetermin. Wie bereits bei zwei anderen DRK-Kitas in Dülmen wird auch bei diesem der DRK-Kreisverband Träger sein; zwei weitere DRK-Kitas in Dülmen stehen in Trägerschaft des DRK-Ortsverbands Dülmen.
Der neue Vier-Gruppen-Kindergarten für Kinder ab dem ersten Lebensjahr wird auf zwei Etagen jeweils zwei Gruppen beherbergen – insgesamt verfügt die Einrichtung für die rund 80 Kinder über 750 Quadratmeter Fläche.
Dieses Gebäude, in dem sich die Kita befindet, hat drei Vollgeschosse und ein Teilgeschoss; es ist ein Teil des Quartiers, das hier am Entree Dülmens an der Halterner Straße entsteht. Insgesamt fünf Wohnhäuser sollen errichtet werden: Neun Wohnungen befinden sich über der Kita, elf Wohneinheiten kommen in ein weiteres Gebäude, und drei weitere Gebäude werden noch geplant. Fertiggestellt sein soll das Kita-Gebäude im Mai 2023 – als Kita starten soll es im August 2023 zum dann startenden Kindergartenjahr.
„Das Gesamt-Gestaltungskonzept wird sehr wertig sein“, kündigte Architekt Dirk Söhner von WGS Die Architekten GmbH für das 7.600 Quadratmeter große Areal an. Die Wohnungen, die zwischen 59 und 104 Quadratmeter groß sein und überwiegend Balkons haben werden, werden barrierefrei und seniorengerecht sein und entsprechen dem KfW 40-plus-Standard. Fotovoltaik, Lüftungstechnik, effiziente Haustechnik, Wärmepumpe – das sind Stichworte. Die Verkehrs- und Parkflächen für die Kindertagesstätte und die Wohnungen werden getrennt.
„Ich bin sehr froh, dass wir hier mit einer weiteren Kita neu starten dürfen – und ich bin froh, dass wir schon früh mit einbezogen wurden“, so DRK-Kreisverbandsvorstand Christoph Schlütermann, der für die Kita-Leitung schon Personen vor Augen hat. „Angesichts der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt hoffen wir, dass wir auch die übrigen Stellen für das Erzieherinnen-Team gut besetzt bekommen“, so Schlütermann, der das Baukonzept lobte: „Städtebaulich wird das hier ein Leuchtturm werden.“
Auch Christoph Noelke, Dülmens Erster Beigeordneter, äußerte Freude: „Wir sind froh, in Juri Boltov einen ideenreichen Investor für diese intergenerative Anlage zu haben. Und dass wir mit Christoph Schlütermann und dem DRK-Kreisverband einen routinierten Kindergarten-Träger haben gewinnen können“, so Erster Beigeordneter Christoph Noelke.
Zu Beginn der Vorstellung des Projekts bereits hatte es von Bürgermeister Carsten Hövekamp positive Worte gegeben: „Wir sind froh und dankbar für das Engagement von Herrn Boltov hier, denn wir brauchen eine weitere Kindertagesstätte“, so Bürgermeister Carsten Hövekamp.
Und wenn der Kindergarten eines Tages eventuell dann nicht mehr gebraucht werden sollte – dann kann die Kita umgebaut und als Wohnraum genutzt werden. „Das ist schon in der Planung berücksichtigt“, erklärte Architekt Dirk Söhner.