Dülmen. Die Kirche St. Joseph, deren Profanierung über kurz oder lang ansteht, zu einem Kulturort zu entwickeln – mit ansteigendem Gestühl für 350 bis 400 Personen und zusätzlich bis zu 70 Stuhlplätzen sowie einer 120 bis 140 Quadratmeter großen Bühne: Das ist das Ziel vom vor wenigen Wochen gegründeten „Förderverein Kulturort Sankt Joseph e. V.“ In einer Pressekonferenz machten Mitglieder des Vorstands nun deutlich: Ohne dauerhaftes Engagement der Stadt hat das Vorhaben Kulturort Sankt Joseph keine Zukunft.
Nach aktuellen Kostenermittlungen belaufen sich die zu tätigenden Investitionen zur Herstellung des Kulturorts auf rund 3,8 Millionen Euro. Darin enthalten unter anderem eine statische Ertüchtigung und Dämmung des Kirchendachs, Errichtung des ansteigenden Gestühls, Einbau sanitärer Anlagen und Errichtung eines Anbaus hinterm aktuellen Chorraum der Kirche unter anderem für Umkleiden und Technik. Und inklusive hochwertiger zeitgemäßer Bühnentechnik. Diese rund vier Millionen Euro gr0ße Investition sei voraussichtlich zu einem überwiegenden Teil über öffentliche Fördermittel und Sponsoring zu stemmen.
So etwa über das Kulturort-Förderprogramm „Dritte Orte“ des Landes NRW, das vor zwei Wochen um den Zeitraum 2024 bis 2028 erweitert und mit weiteren Millionen ausgestattet wurde. „Dieses Programm ist wie maßgeschneidert für unser Vorhaben hier in Dülmen“, so Clemens Leushacke, Vorsitzender des Fördervereins Kulturort Sankt Joseph e. V.
Wichtig sei im Zusammenhang mit Investitionsförderung durch öffentliche Programme, dass sich die Stadt Dülmen – also die Stadtverordnetenversammlung – hinter das Projekt Kulturort St. Joseph stellt.
Ganz besonders von Bedeutung ist die Unterstützung des Projekts Kulturort Sankt Joseph mit Blick auf die in Zukunft zu erwartenden laufenden Gebäude- und Technikkosten wie Abschreibung, Instandhaltung und Rücklagenbildung. „Die belaufen sich auf rund 180.000 Euro pro Jahr“, so die Berechnung.
Wenn die Stadt sich bei diesen laufenden Kosten engagiere, bestehe im Gegenzug die Möglichkeit, Aufwendungen bei den diversen Immobilien einzusparen, in denen sonst kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Wie Kolpinghaus, Alte Sparkasse, Aula im Schulzentrum.
Generell habe ein Kulturort St. Joseph viele Vorteile: „Hier müsste kein Verein mehr – wie in der Schulaula – Stühle aufstellen und Bühnentechnik heranbringen“, so Dr. Wolfgang Werner. Im Kulturort Sankt Joseph wäre alles vorhanden. Durch Vermietung des Kulturorts an Vereine und Akteure seien die laufenden Kosten wie etwa für Heizung abzudecken.
Die Überlegungen hat der Verein auf einem mehrseitigen Unterstützungs-Antragspapier formuliert, das Bürgermeister Carsten Hövekamp und den Fraktionen vorliegt und auf www.kulturort-sankt-joseph.de zu finden ist.