Dülmen. Vor rund eineinhalb Wochen sind Vertreter der Dülmener Fußballvereine in die Öffentlichkeit getreten, um symbolisch die weiße Flagge zu hissen und auf den Notstand der fehlenden ehrenamtlichen Helfer hinzuweisen.
„Dies ist für uns Dülmener Fußballvereine ein wichtiges Thema, deshalb führen wir dies auch etwas breiter aus und würden uns wünschen über soviel Kanäle wie möglich diesen Appell zu verbreiten!“, betont Klaus Dennstedt von Vorwärts Hiddingsel stellvertretend für die Sportvereine. „Alle Vereine suchen immer wieder händeringend ehrenamtliche Übungsleiter und Trainer, Helfer im Vorstand, in anderen Funktionen oder auch bei Veranstaltungen oder Turnieren. Weiterhin fehlen immer mehr Kinder beziehungsweise Jugendliche, um Sportgruppen oder Mannschaften in geeigneter Stärke zu stellen, damit die jeweilige Sportart überhaupt angeboten werden kann. Teilweise wird über Spiel- oder Trainingsgemeinschaften versucht, Lösungen zu schaffen. Aber auch das wird immer schwieriger. Und das gilt nicht nur für den Bereich Fußball sondern auch für den Breitensport.“
Die Situation spitze sich seit Jahren mehr und mehr zu. Selbst Trainer für die Mini-Kicker „einfach“ zu gewinnen, scheint teilweise unmöglich: „Wir alle sind froh, wenn wir Lücken, insbesondere bei Übungsleitern und Trainern, irgendwie stopfen können. Teilweise können Sportangebote aber nicht mehr vor Ort durch die Vereine bereitgestellt werden, oder es gibt sogar Anmeldestopps, weil eben Übungsleitern, Trainern oder Kinder und Jugendliche fehlen. Wir brauchen dringend junge Menschen, die Lust haben mit anzupacken. Selbst wenn es nur einmal im Jahr ist oder nur eine Stunde pro Woche!“
Weiter sagt er: „Es gibt sicherlich viele Gründe, die bei Jungen Eltern und Familien oder auch Alleinerziehenden dazu führen, sich nicht an dem Vereinsleben in irgendeiner Form zu beteiligen. Wir Dülmener Fußballvereine denken, so kann es nicht weitergehen! Mit diesem Appell wenden wir uns an die Dülmener Bevölkerung um klar und deutlich zu machen, dass, wenn sich nicht mehr Menschen ehrenamtlich engagieren, es mittel- bis langfristig entweder keinen Sport mehr in der Breite vor Ort geben kann oder Übungsleiter und Trainer angestellt werden müssen, was wiederum sicherlich zu Beitragserhöhungen führen wird. Die jetzigen Ehrenamtlichen wiederum versuchen alle Lücken zu stopfen und gehen dabei selber an ihr Limit!“
Mit ihrem Appell wollen die Vereine einen Weckruf starten: „Wir hoffen, den Menschen in Dülmen die Situation vor Augen führen zu können und hoffentlich Bewusstsein für die Situation zu schaffen! Und wer weiß, vielleicht erreichen wir dadurch bei dem einen oder anderen Elternteil eine gewisse Aufmerksamkeit und gewinnen dadurch wieder mehr Ehrenamtliche und auch Kinder und Jugendliche, egal für welchen Verein, egal für welche Position.
Den vollständigen Appell gibt es hier:
2207_Appell sportvereine