Dülmen (lr). Etwas zurückgeben und die Zeit sinnvoll nutzen – das ist für die Essen-auf-Rädern-Fahrer Lothar Henke und Matthias Frühauf die wichtige Motivation hinter ihrem Einsatz. Damit ungefähr 140 Dülmener mit warmem Essen beliefert werden können, sind täglich ehrenamtliche Fahrer von der Caritas-Sozialstation Dülmen unterwegs. Angesteuert werden alle Adressen mit Dülmener Postleitzahl. Gerade jetzt zu Pandemiezeiten ist „Essen auf Rädern“ für viele ein unverzichtbarer Service, um mit Mahlzeiten versorgt zu werden.
Gekocht wird das Essen, das aus Haupt- und Nachspeise besteht, im evangelischen Altenhilfezentrum. Dank der isolierenden Verpackung bleibt es vom ersten bis zum letzten Auslieferort warm. Das ist auch wichtig, denn eine Tour, bei der ungefähr 40 Essen ausgeliefert werden, dauert circa zwei Stunden. Wenn der erste Kunde sein Essen bereits um 10 Uhr morgens erhält, ist es bis mittags immer noch warm. Drei Wagen sind täglich unterwegs.
Schnell wird man da zum eingespielten Team: Der Fahrer steuert die Ziele an, der Beifahrer verteilt das Essen. „Das ist keine trockene Arbeit, sondern macht immer viel Spaß. Schließlich führt man während der Fahrt nette Gespräche, und auch die Kunden freuen sich, wenn wir vorbeikommen. Bei manchen plaudern wir dann natürlich auch ein wenig“, beschreibt Matthias Frühauf, der bereits seit 13 Jahren Teil des Teams ist, seine Tätigkeit positiv. Er selbst ist als Berufstätiger nur an den Wochenenden unterwegs. Viele der Ehrenamtlichen sind aber auch schon im Ruhestand und können deswegen auch wochentags fahren und verteilen.
Normalerweise finden auch Treffen mit den ungefähr 40 Fahrern statt. Das ist zu Corona-Zeiten natürlich nicht möglich. „Im nächsten Jahr feiert der Essen-auf-Räder-Dienst seinen 50. Geburtstag. Dann ist hoffentlich eine gemeinsame Feier möglich“, sagt der stellvertretende Einrichtungsleiter Benjamin Wieger.
Die Caritas ist auch immer noch auf der Suche nach neuen Fahrern. Auch mit geringem Zeitaufwand kann man sich nützlich ins Team integrieren. Interessierte können sich unter Tel. (02594) 9504001 oder per E-Mail an ear-due@caritas-coesfeld.de melden.
Ein weiterer Dienst, den die Caritas anbietet und der gerade jetzt wichtiger als je zuvor ist, ist der Hausnotruf. Ein Knopf wird dabei per Kordel um den Hals getragen und in einer kritischen oder Notsituation gedrückt. Dann landet derjenige aber nicht direkt beim Notruf, sondern wird mit einer Zentrale verbunden, die anschließend Kontaktpersonen in einer vorher festgelegten Reihenfolge anruft. Das können Angehörige oder auch der Nachbar sein. Auf diese Weise können kleinere Situationen leicht gelöst werden, ohne dass direkt der Krankenwagen kommen oder die Tür aufgebrochen werden muss.
„Das ist für beide Seiten vorteilhaft. Der Betroffene hat die Sicherheit, in jeder Situation bei Bedarf Hilfe zu erhalten, und auch für die Angehörigen ist es beruhigend zu wissen, dass im Notfall der Knopf gedrückt werden kann“, beschreibt Gabriele Schlotmann von der Caritas das Vorgehen.
Bei einem Pflegegrad übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Kontaktperson für den Hausnotruf ist Ursula Tenberge, Telefon (02594) 9504011.