wfc unterstützt Unternehmen erfolgreich bei den Herausforderungen der Corona-Pandemie
Kreis Coesfeld. Hinter den Unternehmen im Kreis Coesfeld liegt ein Jahr, in dem vieles anders lief als geplant. Ein Jahr, das von Unsicherheiten geprägt war. Aber auch ein Jahr, das deutlicher denn je gezeigt hat, dass Kreativität, Agilität und eine gute Mitarbeiterbindung sich auszahlen. „Viele Unternehmen im Kreis Coesfeld sind stark und widerstandsfähig. Damit hatten sie eine gute Ausgangsbasis, um die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu meistern. Zusätzlich hat der vielfältige Branchenmix den Wirtschaftsstandort gestützt. Dadurch sind wir vergleichsweise stabil und gimpflich durch die Krise gekommen“, erklärte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr am Dienstagvormittag beim Jahrespressegespräch der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. „Aber der Blick zurück zeigt auch: Besonders für Handel, Gastgewerbe, touristische Anbieter und Teilbereiche des Handwerks waren die vergangenen 15 Monate extrem schwierig und belastend. Hier ist Unterstützung weiterhin dringend notwendig.“
Besonders im ersten Lockdown war die Unsicherheit der Unternehmen – auch im Hinblick auf die staatlichen Hilfen – groß. Hier bot die wfc neben einem ständig aktualisierten Infopapier 13 Online-Seminare zu aktuellen Themen und erreichte damit mehr als 2.000 Teilnehmende direkt sowie über 8.000 Zugriffe auf die Aufzeichnungen. Insgesamt stellten die Unternehmen und Selbstständigen im Kreis Coesfeld bislang rund 7.500 Anträge auf die verschiedenen Corona-Hilfen. Das Gesamtvolumen der ausgezahlten Hilfen lag Anfang Mai 2021 bei über 80 Millionen Euro.
„Im zweiten Lockdown ab November 2020 merkte man, dass der Informationsbedarf zu anderen Themen wie Infektionsschutz im Unternehmen, Kontaktnachverfolgung sowie Testpflichten und -möglichkeiten und später dann Fragen zur Impfpriorisierung in den Vordergrund rückten. Hier war die enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und dem Impfzentrum des Kreises essentiell“, erklärte wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner. Starke Unterstützung für Unternehmen bot auch die Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Coesfeld: Fast 500 Beschäftigte ließen sich in der sachgerechten Anwendung von Corona-Tests in ihrem Unternehmen schulen.
Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie mittel- und langfristig auf den Wirtschaftsstandort und die Unternehmen im Kreis Coesfeld haben wird, ist aktuell noch schwer abzuschätzen. Doch einige Dinge sind bereits jetzt deutlich. „Es gab einen sehr starken Digitalisierungsschub. Bereits im Vorjahr hatten wir eine deutliche Nachfragesteigerung bei der Unterstützung von Vorhaben in diesem Bereich. 2020 war der Bedarf nochmals größer“, berichtete Grüner. Viele Unternehmen sahen sich gefordert, Produkte, Dienstleistungen, Vertriebskanäle und Arbeitsabläufe in kurzer Zeit zu digitalisieren.
Dass die Umstellung auf digitale Prozesse im Kreis Coesfeld so schnell und nachhaltig stattfinden kann, ist auch dem hohen Ausbaustand bei der digitalen Infrastruktur zu verdanken. Mehr als 80 Prozent der Adressen im Kreis sind mittlerweile an das Glasfasernetz angebunden – der höchste Wert in NRW. Beim Mobilfunk sind 47 Prozent der Antennen bereits 5G-fähig und auch der Ausbau der Netze, die für das „Internet der Dinge“ notwendig sind, schreitet voran. „All das machte ein agiles Handeln der Unternehmen in der Krise erst möglich“, so Grüner. Hinzukommen münsterlandweite Förderprojekte wie DigiTrans@KMU, das Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützt, und Enabling Networks Münsterland für den Bereich der Innovationsförderung.
Einen weiteren Meilenstein für den Kreis Coesfeld haben Kreis, Kommunen und wfc 2020 auf die Zielgerade gebracht: die kreisweite Digitalisierungsstrategie. Aus verschiedenen Workshops sind 28 Vorhaben entstanden, um Möglichkeiten der Digitalisierung in Verwaltung, Bildung, Wirtschaft, Mobilität sowie Innenstädten und Dorfmitten ab Ende 2021 konkret umzusetzen.
Im Bereich Fachkräfte stand die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aber auch die Gesundheitsprävention im Vordergrund. Das große Interesse mündete im Aufbau des Netzwerks GesundArbeiten in Kooperation mit der BARMER, dem Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. und der WFG für den Kreis Borken. Mit Blick auf die Fachkräftebindung und -qualifizierung stieg erneut die Nachfrage nach Bildungsschecks und -prämien. Und auch hier spielten Digitalisierungsschübe eine wichtige Rolle. Darüber hinaus sammelte die Initiative #einfach machen in 2020 wieder Best-Practice-Beispiele innovativer Personalarbeit und präsentierte sie zu Beginn dieses Jahres.
Wie stabil der Wirtschaftsstandort Kreis Coesfeld durch die Krise gekommen ist, zeigt auch das im Vergleich zu den Vorjahren konstante Niveau an Anfragen Gründungsinteressierter sowie der Nachfrage nach Standort- und Ansiedlungsberatung. „Für uns ist das ein klares Indiz, dass auch die Unternehmen trotz der Pandemie positiv in die Zukunft blicken. Wir werden alles daran setzen, sie auch weiter erfolgreich auf diesem Weg begleiten zu können“, so das Fazit von Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr aus diesem ungewöhnlichen Jahr 2020.