Die Pfadfinderinnenschaft St. Georg aus dem Diözesanverband Münster hat als erster Jugendverband im Bistum Münster das Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ eingeführt. Der Verband und seine Bildungsstätte in Dülmen sind jetzt als ökofaire Einrichtung zertifiziert.
Pfadfinderinnen und Natur – das passt für viele zusammen. Aber nur „gerne draußen sein“ reicht den Mädchen und Frauen der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) nicht. Im Rahmen der Diözesanversammlung fand die Zertifizierung als „Ökofaire Einrichtung nach Level 2“ des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ statt. Thomas Kamp-Deister, Referatsleiter Schöpfungsbewahrung und Projektleiter der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“, konnte während der digitalen Versammlung vor Ort an der Bildungsstätte des Jugendverbands in Dülmen die Urkunde und die Plakette an den Vorstand und das Umweltmanagementteam überreichen.
„Naturverbundenheit zählt zwar zu den grundlegenden Werten von Pfadfinderinnen und Pfadfindern, dennoch ist immer wieder eine Auffrischung wichtig“, erklärt Janett Schneider, Referentin für Nachhaltigkeit in der PSG Münster. So entschieden sich 2016 die Kinder und Jugendlichen des Diözesanverbands für „Natur“ als Schwerpunktthema in den folgenden Jahren. Ein Meilenstein dabei war die Teilnahme an dem Projekt „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“. In der Folge zeichnete Weihbischof Dr. Stefan Zekorn den Jugendverband beim 70-jährigen Jubiläum der Pfadfinderinnenschaft im Jahr 2019 für die erste Stufe des Umweltmanagementsystems, Level 1, aus. 16 Kriterien und eine veröffentlichte Selbstverpflichtungserklärung waren bei der PSG die Grundlage dafür.
„Hochmotiviert sind wir danach sofort durchgestartet zur nächsten Stufe, der Zertifizierung nach Level 2“, blickt Janett Schneider zurück. „Dabei haben wir den Verband und unsere Jugendbildungsstätte ‚Baustelle‘ in allen Bereichen durchleuchtet, vom Ressourcenverbrauch bis zur Bildung, wir haben Checklisten ausgefüllt und die Verbrauchskennzahlen der letzten drei Jahre erarbeitet.“ Die Pfadfinderinnen einigten sich auf eine Umweltpolitik für den Verband und setzten sich Ziele für die nächsten Jahre. Das Ergebnis ist eine 22-seitige Umwelterklärung, gefüllt mit Zielen und konkreten Maßnahmen, wie diese erreicht werden sollen.
Konkret in der Planung sind beispielsweise eine neue regenerative Heizungsanlage und der Ausbau der Küche in der verbandseigenen Bildungsstätte, damit die Hauswirtschafterinnen bald selbst aus frischen ökofairen Zutaten für die Gäste kochen können. Aber auch kleinere Projekte, wie einen Flyer mit einer Liste aller Bio- und Unverpacktläden in der Umgebung, haben sich die Pfadfinderinnen vorgenommen. „Damit möchten wir die Gäste einladen, ihre Einkäufe während der Veranstaltungen nachhaltiger zu gestalten“, erklärt Janett Schneider die Idee dahinter. Schon fast fertig ist der neu angelegte Naschgarten an der Bildungsstätte. Mit viel Liebe gepflanzt und gepflegt wächst dort inzwischen eine bunte Vielfalt von biozertifizierten Nasch-, Duft- und Heilpflanzen.
„Ihr seid als erster Jugendverband echte Vorreiterinnen und Vorbilder“, lobte auch Thomas Kamp-Deister den Einsatz bei der Verleihung. „Man hat gemerkt, mit wie viel Herzblut ihr an die Sache herangegangen seid.“
Weitere Informationen zur Pfadfinderinnenschaft St. Georg gibt es im Internet unter www.psg-muenster.de.
Mehr Informationen zur Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ gibt es unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen.