Rorup. Deftig, krustig, saftig, lecker: Wer einmal an einer Bierverkostung in der Braumanufaktur Bonekamp in Rorup teilgenommen hat, hat dabei den Geschmack eines besonderen Brots genießen können. „Schon seit dem Start unserer Verkostungsveranstaltungen bieten wir unseren Gästen die ,Treberkruste‘ an“, sagt Dirk Bonekamp. „Gebacken wird das Treberbrot immer frisch in ,Merfeld´s Backstube‘ in Rorup.“
Als er hobbymäßig Bier gebraut hat, hat er mit Treber von seinen eigenen Braugängen selber Brot gebacken. „Dann bin ich offiziell mit der Braumanufaktur gestartet. Weil für gewerbliches Backen meine Räume und Gerätschaften nicht geeignet sind, bin ich auf Marc Merfeld zugetreten und habe ihn gefragt, ob er das Treberbrot backt“, blickt Dirk Bonekamp zurück.
Bei Marc Merfeld lief Dirk Bonekamp damit regelrecht offene Türen ein: „Marc hatte schon geplant, sich gefriergetrockneten Treber zu besorgen, um damit Brot zu backen. Er war von daher froh, dass er nun frischen Treber hier aus Rorup bekommen konnte“, so Dirk Bonekamp.
Marc Merfeld hat dann nach verschiedenen Rezepten mehrere Treberbrot-Varianten gebacken, und bei speziellen Verkostungen wurde das schmackhafteste auserkoren. Freitags wird das Treberbrot in „Merfeld‘s Backstube“ nun regelmäßig gebacken – sowohl für die Braumanufaktur Bonekamp als auch für den bäckereieigenen Verkauf.
„Wenn ich freitags und samstags hier Bier-Verkostungen habe, rechne ich mit einem Laib Treberkruste auf fünf Personen“, hat Dirk Bonekamp entsprechende Erfahrungen gesammelt. Als Aufstrich stehen dann Butter und Schmalz auf dem Tisch. Ebenso Salzstreuer. „Das schmeckt allen. Ich bin noch nie gefragt worden, ob es eine vegetarische oder vegane Variante gibt“, schmunzelt er. „Einige Leute sagten ,Ich habe seit Jahren kein Schmalz mehr gegessen. Dabei schmeckt es klasse!‘“
Zum Brotbacken werden alle Typen Treber verwendet. „Bis auf den Treber vom ,Imperial Stout‘. Wegen der starken Röstaromen in dem Malz und daher auch in dem Treber würde das Brot recht bitter und von daher nur den wenigsten schmecken“, so der 46-Jährige.
A propos Gaumenerlebnis: „An sich hat Biertreber eigentlich keinen Geschmack. Und kaum Kohlenhydrate. Aber er hat viel Eiweiß und Ballaststoffe und ist von daher gesund“, so Dirk Bonekamp, der Braugerste für seine Braumanufaktur selber anbaut: „In diesem Jahr habe ich 3,5 Hektar Braugerste gesät.“
Da kommt manch ein Zentner Braugetreide zusammen – und das braucht Dirk Bonekamp auch: „Durchweg brauen wir hier 1.200 Liter Bier pro Woche, Tendenz steigend. Daher brauche ich künftig noch einen weiteren Gärtank.“ Denn die Nachfrage ist da: „Ich musste schon Geschäften, die unser Bier ins Sortiment aufnehmen wollten, absagen“, so der Brauer und Bauer.
Den größten Teil seiner Brauspezialitäten füllt er in 0,33-Liter-Bügelflaschen ab, von denen er pro Jahr 20.000 Stück benötigt. „Demnächst gibt‘s unser Bier aber auch in 20-Liter-KEG-Fässern mit Standard-Flachfittich-Anschlüssen, die man an übliche Zapfanlagen anschließen kann“, kündigt Dirk Bonekamp an.
Darüber hinaus wird er sein Bier künftig auch in 10-Liter-Fässer abfüllen. „Auch die kann man an normale Zapfanlagen anschließen. Zusätzlich besteht bei den 10-Liter-Fässern aber die Möglichkeit zum bayerischen Anstich unten an der Fasswand“, so Dirk Bonekamp.