Dülmen. Eine erfüllende Tätigkeit im Arbeitsleben, viel Kontakt mit Menschen, eine kooperative, wertschätzende Atmosphäre im Team: Dies wünschen sich viele für ihre berufliche Zukunft. Im Anna-Katharinenstift Karthaus kann man dies finden – in den verschiedensten Formaten: im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), im Praktikum, in einer Ausbildung im Bereich Heilerziehungspflege oder auch in einem Dualen Studium.
Davon berichtet beispielsweise Birgit Ganser, die jüngst erfolgreich im Anna-Katharinenstift ihre dreijährige Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin absolviert hat.
Nachdem die heute 51-Jährige 17 Jahre lang im Bereich Verwaltung gearbeitet hatte, wechselte sie den Job und wurde Ergänzungskraft im Haus Jakob, dem Pflegebereich für Senioren des Anna-Katharinenstifts Karthaus. „Es war der richtige Schritt für mich – ich bin sehr zufrieden“, berichtet die Dülmenerin. „Man trägt recht früh Verantwortung und hat eine große Nähe und persönliches Verhältnis zu den Klienten. Und das Stift als Arbeitgeber ist sehr flexibel. Ich hätte beispielsweise als Ergänzungskraft weiterarbeiten können, wenn ich die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin nicht mit Erfolg absolviert hätte. Das war für mich schon recht wichtig.“
Michel Szymkowiak aus Lette – bald zieht er nach Dülmen um – beurteilt seine Entscheidung, zum Anna-Katharinenstift gekommen zu sein, auch als sehr positiv: „Ich hatte eine Ausbildung zum Metallbauer angefangen – jetzt habe ich gewechselt und mache ein Freiwilliges Soziales Jahr FSJ im Anna-Katharinenstift Karthaus.“
Freunde seiner Familie haben eine Tochter mit Down-Syndrom. „Die habe ich als Kind gehütet, und in Rhede-Büngern in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen habe ich ein Praktikum gemacht. Da habe ich gemerkt, dass man von den Menschen mit Behinderungen so viel wieder zurück bekommt – sie sind oft so gerade heraus“, so der 19-Jährige. Daher der Entschluss, die Metallbauer-Ausbildung nicht mehr weiterzuverfolgen. „Jetzt bin ich hier in den Werkstätten Karthaus in einer Arbeitsgruppe, die FFP2-Masken in Kartons verpackt. Auch beim Mittagessen helfe ich – beim Essen-Kleinschneiden und Essen-Anreichen und danach beim Mittags-Spaziergang. Ich kann nur das eine sagen: Ich bin da wirklich gecacht worden.“ Oder wie man oft gerne sagt: angefixt.
„Ich habe sehr, sehr viel gelernt im Umgang mit Menschen – was meine Perspektive auf den Menschen betrifft. Geistige Reflexion, Selbstkritik lernen – ich bin da persönlich gewachsen. Es ist eine sehr lehrreiche, prägende Zeit – jede(r) sollte das hier mal machen“, sagt Rabea Engeln, die 2018 erst ein FSJ auf der Karthaus gemacht hat und dann 2019 eine Heilerziehungspflege-Ausbildung begonnen hat. „Die Kooperation unter den Kollegen hier im Anna-Katharinenstift ist klasse, überall findet man ein offenes Ohr“, sagt die 22-jährige Dülmenerin, die sich gern für die Belange der Inklusion einsetzt.
Ähnlich urteilt auch Pia Große Puppendahl aus Nottuln, die im April vergangenen Jahres in Münster ihr Duales Studium Soziale Arbeit begonnen hat. „Hier im Anna-Katharinenstift kann man das, was man in der Theorie gelernt hat, sofort in der Praxis umsetzen“, freut sich die 22-Jährige, die ursprünglich im Rahmen eines „Karthäuser Winterzaubers“ ersten Kontakt zum Anna-Katharinenstift bekommen hatte. Während sie die Theorie-Anteile ihres Studiums in Münster absolviert, finden ihre Praxis-Anteile in Dülmen in einer Außenwohngruppe für psychisch Behinderte statt.