Kreis Coesfeld. „Wir nehmen Frauen auf, die Gewalt erfahren haben oder von häuslicher Gewalt bedroht sind und zwar unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit, Herkunft oder finanziellen Lage“, macht Monika Schulz-Wehrmeyer, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. Dülmen (SkF), deutlich. Seit der Gründung des Frauenhauses in Dülmen vor 30 Jahren haben 1888 von Gewalt betroffene oder bedrohte Frauen und 2427 Kinder hier einen Zufluchtsort gefunden. Ein erfahrenes Team von Sozialarbeiterinnen mit einem weit aufgezogenen Netzwerk gibt den Opfern eine Chance, das Erlebte aufzuarbeiten und einen persönlichen Zukunftsweg auch beruflich, zu finden. „Keine Schutzsuchende wird abgewiesen und es wird für jede individuelle Notlage eine Lösung gefunden“, berichtet Bärbel Bleiker. Auch sei die Anzahl von Frauenhäuser in NRW ausreichend und es seien damit genügend Plätze für alle gewaltbetroffenen Frauen und Kinder vorhanden, auch in der Coronapandemie, ergänzt das Vorstandsmitglied des SkF.
Über ein webbasiertes Ampelsystem in NRW sind die verfügbaren Frauenhausplätze zuverlässig einsehbar und die Frauen können dorthin vermittelt werden. Gerade im ländlichen Raum sind immer viele Häuser mit grün gekennzeichnet. „Im Verbund mit den weiteren Frauen- und Kinderschutzhäusern in NRW wird stets ein Platz für von Gewalt betroffenen oder bedrohten Frauen zur Verfügung stehen,“ unterstreicht der Landrat.
Die seit Anfang August als Sozialarbeiterin tätige Carina Dietrich erläutert das Hilfeangebot: „Unser Konzept beinhaltet eine resourcenorientierte Beratung und Unterstützung in zivilrechtlichen und strafrechtlichen Angelegenheiten.“ Der Aufenthalt ist als räumlicher und emotionaler Schutzraum konzipiert. Von Gewalt betroffene Frauen werden darin unterstützt eine dauerhafte Perspektive für sich zu entwickeln. Die Kinder werden dabei mit berücksichtig. Die Beratung folgt dem Prinzip der Freiwilligkeit. Die Inhalte haben Angebotscharakter und jede Frau entscheidet selbst, welchen weiteren Weg sie einschlagen möchte. Neben der schnellen und anonymen Aufnahme ins Frauenhaus haben Betroffene die Möglichkeit sich ambulant beraten zu lassen. „Unsere ambulanten Beratungen richten sich an Einzelpersonen, Paare und Familien“, fügt Dietrich an.
Über die lange und dauerhaft gute Kooperation zwischen dem Frauen- und Kinderschutzhaus und dem Kreis Coesfeld zeigen sich alle beteiligten Institutionen dankbar.
Das Frauenhaus ist Tag und Nacht erreichbar, telefonisch unter 02594 86854, per E-Mail an info@frauenhaus-duelmen.de oder unter https://frauenhaus-duelmen.org/.
Um die Arbeit des Frauenhauses zu unterstützen, können Spenden an auf dem Spendenkonto unter der IBAN: DE23401545300035028281 entrichtet werden.