Dülmen. Mehr als fünfmal um die Erde ist der kleine Bus bereits gefahren – zumindest gemessen an der Gesamtstrecke. Denn der Bürgerbus verbindet „ausschließlich“ die Ortsteile Merfeld und Hausdülmen mit der Dülmener Innenstadt. Seit dem Start 2018 sind dabei jedoch mehr als 210.000 Kilometer zusammengekommen. Dieses Pensum bewältigt der Bürgerbus-Verein dank des Engagements von rund 30 Ehrenamtlichen: ein großes Team, das weiter wachsen möchte und hierfür Unterstützung sucht. Noch bis Ende September präsentiert sich der Verein deshalb in der Engagement-Ecke im einsA. Wer sich vorstellen kann, als Fahrerin oder Fahrer einzusteigen, findet neben dem Eingang am Bült erste Informationen. Bereits seit mehreren Jahren sitzen Maria Geilmann und Karl-Heinz Gerding hinter dem Bürgerbus-Steuer: Im Interview erklären sie, warum ihnen die Aufgabe Freude bereitet – und was man für die Tätigkeit mitbringen muss.
Aktuell gibt es viele Vereine und Institutionen, die ehrenamtliche Unterstützung suchen. Was macht für Sie die Tätigkeit beim Bürgerbus aus?
Karl-Heinz Gerding: Die Kameradschaft im Team ist top, das geht nicht besser. Wenn ein Fahrer oder eine Fahrerin mal nicht kann, springt sofort jemand als Ersatz ein. Und von den Fahrgästen bekommt man viel Lob und freundliche Worte – da macht das Fahren umso mehr Spaß.
Baut man auch persönliche Kontakte auf, weil man die Fahrgäste irgendwann kennt?
Karl-Heinz Gerding: Klar, das ist definitiv so. Bei vielen Fahrgästen weiß man irgendwann sogar, an welchen Haltestellen sie aussteigen möchten…
Maria Geilmann: … und unterwegs gibt es das eine oder andere Pläuschchen. Die Fahrgäste sind einfach nett und dankbar. Ich kann deshalb allen Interessierten nur empfehlen: Macht mit beim Bürgerbus.
Welche Nachweise sind denn erforderlich, um als Fahrer oder Fahrerin tätig zu werden?
Maria Geilmann: Man muss mindestens 21 Jahre alt sein. Zudem braucht man natürlich einen Führerschein und ein polizeiliches Führungszeugnis für den Personenbeförderungsschein. Alle Fahrerinnen und Fahrer werden zudem regelmäßig gesundheitlich untersucht, ob Seh- und Reaktionsvermögen noch stimmen.
Sicherlich hören Sie bei Interessierten auch mal Bedenken. Welche sind das?
Maria Geilmann: Ich habe schon von mehreren Bekannten gehört, dass sie ein so großes Auto nicht fahren möchten. Dabei ist der Bürgerbus gar nicht groß und das Fahren auch nicht schwierig. Wenn du ein oder zweimal gefahren bist, bekommst du ein gutes Gefühl dafür.
Karl-Heinz Gerding: Und zu Beginn gibt es auch gemeinsame Einführungstouren. Da wird das Fahren dann sehr schnell Routine.
Der Bürgerbus fährt seit dem 8. Oktober 2018 und hat bis heute... ... eine Strecke zurückgelegt, die mehr als fünfmal um die Erde führen würde (210.000 Kilometer) ... eine Gesamtfahrzeit von 455 Tagen am Stück umfasst (10.922 Stunden) ... so viel Fahrgäste befördert wie Einwohnende zusammen in Merfeld, Hausdülmen und Dülmen-Mitte leben (36.000)