Dülmen. „Unsere Arbeit ist bunt wie ein Blumenstrauß: Schwangere, Partner, Familien – bis die Kinder drei Jahre alt sind, beraten, unterstützen und begleiten wir in allen Lebensfraen“, sagt Esther Stiller, die zusammen mit ihren Kolleginnen Susanne Mohr und Nadja Aberle in der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) e. V. in Dülmen tätig ist.
Dieser Blumenstrauß ist so bunt wie die Themen und Menschen, die den Weg zur Schwangerschaftsberatung des SkF Dülmen finden.
Denn nicht alle Frauen, die ein Kind erwarten, sind auch wirklich in vollem Umfang guter Hoffnung. So stellt die Schwangerschaft einige auch vor ziemliche Herausforderungen: Die Wohnung ist zu klein, das Geld ist knapp, vorgeburtliche Untersuchungen geben Anlass zur Sorge, dass das Kind nicht gesund zur Welt kommen könnte.
Andere haben aufgrund einer Sprachbarriere Schwierigkeiten mit Antragsformularen, wieder andere nutzen ein Beratungsgespräch, um als Paar gemeinsam darüber nachzudenken, wie Elterngeld und Elternzeit beantragt werden sollen.
Manch werdende Mutter steht allein da und fühlt sich überfordert, oder in der Partnerschaft kommt es zu Konflikten, weil sich das Leben nach der Geburt eines Kindes so sehr verändert hat.
Wenn eine Frau ihr Kind verliert oder ein Baby nach der Geburt verstirbt, stellt dies einen besonderen Verlust dar, der viele Frauen und Paare noch lange begleitet.
„Unter anderem bei solchen Situationen sind wir Ansprechpartnerinnen und können in vielen Fällen helfen und begleiten. Wir vermitteln auch an andere Fachstellen und Behörden, können auch finanzielle Unterstützung leisten – im Zweifelsfall auch in Form von Soforthilfen, wenn mal kein Geld mehr für Windeln da ist“, sagt Nadja Aberle.
Die Beraterinnen sind gut mit verschiedenen Behörden und Institutionen in Dülmen und im Kreis Coesfeld vernetzt und vermitteln beispielsweise auch mal zwischen den Familien und dem Jobcenter oder der Familienkasse.
Grundsätzlich soll die Hilfe eine Hilfe zur Selbsthilfe sein, und gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten sollen Lösungen und neue Perspektiven erarbeitet werden.
Die umfängliche Hilfe der Schwangerschaftsberatung des SkF in Dülmen umfasst auch den Bereich der Familienplanung. Das kann bedeuten, Paare mit unerfülltem Kinderwunsch zu beraten und zu begleiten oder auch Zuschüsse zu Verhütungsmitteln zu beantragen.
Egal, was der Anlass für die Beratung ist – die meisten Ratsuchenden finden in den Beraterinnen eine Ansprechperson für verschiedene Themen, sodass die Beratung meist über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen wird.
Jetzt im Blick auf das Weihnachtsfest sind sich die drei SkF-Mitarbeiterinnen sicher: „So wie uns die Evangelien die Situation von Maria und Josef und die Geburt Jesu schildern, liegt nahe, dass auch Maria heute eine potentielle Klientin der SkF-Schwangerschaftsberatung wäre.“