Kreis Coesfeld. Mobile Arbeitsformen etablieren und damit mehr Berufspendelnde von der Straße holen. Das ist das Ziel, mit dem sich die Projektmanagerinnen Laura Hartmann und Kathrin Heuermann seit Juli 2021 im Modellvorhaben Smarte.Land.Regionen für den Kreis Coesfeld befassen. Zum Projektstart wünschte ihnen Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr am Freitag, 20. August 2021, gutes Gelingen.
Digitale Meetings gehören seit der Pandemie für viele zur Tagesroutine, längst stellt das Arbeiten im Homeoffice keine Besonderheit mehr dar. Dabei trägt die räumliche Trennung nicht nur zur Eindämmung des Virus bei. Auch der tägliche Arbeitsweg entfällt, Zeit, Kraftstoff und CO₂-Emissionen werden eingespart. Damit die Vorteile zukünftig fortbestehen, unterstützt das neue Projektbüro „Smarte Arbeit“ des Kreises Coesfeld bei der Etablierung mobiler Arbeitsformen und arbeitet passenderweise selbst in einem Coworking Space.
Nachdem Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr im Januar eine Förderurkunde über knapp eine Million Euro überreicht bekommen hatte, startete der Kreis Coesfeld mit der Einrichtung eines Projektbüros. Dieses konnte zu Juli durch Kathrin Heuermann und Laura Hartmann besetzt werden. „Um das öffentliche Leben zu digitalisieren, bedarf es Kümmerer, die das Thema aktiv vorantreiben“, ist sich Schulze Pellengahr sicher und blickt zuversichtlich auf die Digitalisierungsagenda des Kreises. Heuermann kümmert sich seitdem um die Projektkoordination sowie um die bedarfsorientierte Entwicklung und Erprobung digitaler Anwendungen, die das mobile Arbeiten erleichtern sollen. „Mit digitalen Technologien lassen sich Distanzen überbrücken und Alltagsprobleme lösen. Ich freue mich, den Kreis Coesfeld auf dem Weg zu einer gut vernetzten Region zu unterstützen.“, so Heuermann. Komplettiert wird das Duo durch Laura Hartmann, die das Projekt durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet und mit Veranstaltungsformaten unterstützt. „Das Vorhaben ist für mich am Ende geglückt, wenn wir die Digitalisierungsfortschritte im Kreis sichtbar machen und Bürgerinnen und Bürger für eine Beteiligung am Prozess gewinnen konnten“, beschreibt die Hartmann ihr Ziel.
Bis zum Ende des Förderzeitraums in 2024 hat sich der Kreis Coesfeld viel vorgenommen. Zum einen arbeitet er mit dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering aus Kaiserslautern an der Entwicklung eines digitalen Dienstes, der Arbeitgebenden und -nehmenden die Nutzung mobiler Arbeitsformen erleichtern soll. Zum anderen ist der Aufbau einer kreisweiten „Digital-Agentur“ im Gespräch, die die Digitalisierungsbeauftragten der elf Städte und Gemeinden des Kreises Coesfeld virtuell einen und starke Strukturen für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie schaffen soll. In einem ersten Schritt tauschen sich die Projektmanagerinnen derzeit mit Arbeitgebern und Berufspendelnden aus, um herauszufinden, welche Grundlagen gelegt werden müssen, um etwa das Arbeiten in Coworking Spaces zu fördern. Diese recht junge Form des mobilen Arbeitens lebt davon, dass sich Unternehmen eine Infrastruktur von Büro-, Meeting-, und Gemeinschaftsräumen teilen und ein produktives Netzwerk entstehen kann. Erste Coworking Spaces sind im Kreis Coesfeld bereits vorhanden. Durch Pilotprojekte sollen Berufspendelnde womöglich in 2022 die Gelegenheit bekommen, das Arbeiten in Coworking Spaces zu testen.
Smarte.Land.Regionen ist ein durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördertes Modellvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung. Im Zentrum des Vorhabens steht das Ziel, die Digitalisierung in ländlichen Räumen zu fördern, um gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land zu sichern.