Von Reimund Menninghaus
Dülmen. Vor 25 Jahren gründete unter anderem FDP-Spitzenpolitiker Hans-Dietrich Genscher in Bonn den eingetragenen Verein „Initiative Wirtschaft – Christen in Verantwortung“, wie der aktuell 550 Mitglieder starke Verein sich heute nennt. Ziel damals zur Zeit der Gründung unter anderem: Menschen und Unternehmen in Mittel- und Osteuropa beim Weg in die Marktwirtschaft unterstützen. Vor fünf Jahren trat Ralf Swetlik, der seit anderthalb Jahren in Dülmen wohnt und seit einigen Jahren bereits Mitglied in der Interessengemeinschaft Dülmener Unternehmen (IDU) e. V. ist, der „Initiative Wirtschaft“ bei. Während etwa die Hälfte der Mitglieder in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind, rekrutieren sich die übrigen Mitglieder überwiegend aus Leitungs- und Führungskräften. Seit zwei Jahren ist Ralf Swetlik nun Vorsitzender der „Initiative Wirtschaft“. Er freut sich auf die vom 7. bis 9. Oktober in Berlin stattfindende Jahrestagung.
„Die Anmeldungen für unsere Tagung sind noch nicht abgeschlossen – es können sich auch noch bis kurz vor dem Termin Interessierte anmelden und teilnehmen. Mitgliedschaft ist dafür keine Voraussetzung“, erklärt Ralf Swetlik. Zwischen 120 und 150 Teilnehmende erwartet er – „wir haben im H4-Hotel am Alexanderplatz in Berlin, wo die zentralen Termine der Tagung stattfinden, Unterkunft für 120 Personen geblockt.“ Auch eine Reihe „Initiative“-Mitglieder speziell aus der Region Berlin werden erwartet; sie brauchen keine Unterkunft.
In diesem Jahr steht die Thematik „Leitbilder der Wirtschaft in naher Zukunft“ über dem Treffen, bei dem das gegenseitige Kennenlernen und Netzwerken sowie die Geselligkeit auch ein wichtiger Faktor ist. Daher werden die Sitzplätze für den Begrüßungsabend am Freitag, der mit einem Grußwort und Statement von Stephan Schwarz, Berliner Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe startet, ausgelost. „Die Platzvergabe per Los ist im vergangenen Jahr gut angekommen – man lernt dadurch automatisch und zwangsläufig neue Menschen kennen“, so Ralf Swetlik.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung am Samstagmorgen steht bei einer Podiumsdiskussion das Thema „Leitbilder in der Wirtschaft heute und in naher Zukunft“ auf dem Programm. Moderieren wird der Sozialunternehmer und Gründungsberater Michael Kortenbrede aus Münster.
Auf dem Podium sitzen überwiegend Akteure aus der Landwirtschaft: Stefan Triebs aus Neschwitz (Sachsen) spricht über „Ansätze für eine Vernetzung/Verzahnung von Unternehmen“, der Landwirt Josef Große Kleimann aus Steinfurt spricht angesichts eigener Erfahrungen über „Windenergie in Bürgerhand“, und Albrecht von Alvensleben, Land- und Forstwirt vom Gut Falkenberg in Briesen (Brandenburg), beleuchtet die Frage „Forstwirtschaft in Brandenburg – ein Auslaufmodell?“. Ebenfalls mit auf dem Podium sitzt Petra Bentkämper aus Bielefeld, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbands (dlv). Angefragt fürs Podium ist Siegbert Weissbrodt aus Spenge, Personalleiter der DeKa-Bank Frankfurt. Auch ein Unternehmensgründer wird auf dem Podium sitzen.
Bereits am Freitagmittag beginnt die Tagung mit einer Begrüßung der Tagungsteilnehmer*innen durch Ralf Swetlik, der dabei auch den Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing willkommen heißen kann. „Mobilität der Zukunft“ lautet der Titel des Kurzvortrags des Bundesministers. Später am Nachmittag spricht Sachbuch-Autorin und Innovations- und Transformationsberaterin Jule Bosch zum Thema „Mehr ist Mehr – Unternehmens-Wachstum ,to save our home planet‘“.
Auch einige Amtsvertreter der evangelischen Kirche wie etwa Bischof Dr. Christian Stäblein sind bei der Tagung und berichten von ihrer Arbeit, darüber hinaus steht wieder die Verleihung des „Initiative“-Preises an.
„Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro fördern wir unterstützungswürdige ehrenamtliche Projekte“, so Ralf Swetlik. Ansonsten werden die Mitgliedsbeiträge des Vereins in Höhe von 10 Euro pro Monat und Mitglied für Veranstaltungen in den 20 bundesweit verteilten Regionalgruppen verwendet. Vier dieser Gruppen befinden sich allein in Nordrhein-Westfalen.
Auch für Zuschüsse für Unternehmen werden Gelder des Vereins verwendet. „Wir verstehen uns als Netzwerk, in dem gegenseitige Unterstützung groß geschrieben wird“, so Ralf Swetlik. Er schätzt an dem Verein unter anderem auch, dass dort Unternehmer vertrauensvoll Berufserfahrungen, Herausforderungen und erfolgreiche Problemlösungen untereinander besprechen können.
Besuche in einem evangelischen Kloster, in der Gedenkstätte Seelower Höhen, ein Gottesdienst, ein touristisches Programm in Berlin mit Stationen wie Stadtschloss/Humboldtforum und die Karl-Marx-Allee als längstes Baudenkmal der Stadt rahmen die Tagungsveranstaltungen ein.
• Alle Infos und Anmeldemöglichkeit zur Tagung auf www.initiative-wirtschaft.de.