Dülmen (wlv). Bereits seit einigen Tagen können Verbraucher nun schon den ersten regionalen Spargel der Saison erwerben. Doch die frostigen Temperaturen und das wechselhafte Aprilwetter führen zu einem langsameren Start in die Saison als in den vergangenen Jahren.
„Noch stechen wir nur etwa 100 Kilogramm Spargel pro Tag. Die Dämme in den Sonnentunneln heizen sich früher auf, so dass wir dort schon die ersten Stangen ernten können“, erklärt Burkhard Austerschulte. Der Spargelbauer aus Dülmen hofft nun, genau wie seine Berufskollegen im gesamten Kreis, für die kommenden Wochen auf Temperaturen um die 20 Grad Celsius und damit auf gute Wachstumsbedingungen für das Königsgemüse. Der Spargel, der am Morgen gestochen wird, geht dann in der Regel direkt in den Verkauf. „So erhalten die Kunden den Spargel an den vielen Höfen und Verkaufsstellen im Kreis superfrisch direkt vom Feld“, weiß auch Michael Uckelmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld.
Nach einer turbulenten und teils verlustreichen Spargelsaison im vergangenen Jahr hoffen die Spargelbauern nun auf eine bessere zweite Saison unter Corona-Bedingungen. Zumindest die Einreise der Saisonarbeitskräfte dürfte in diesem Jahr unproblematischer laufen. „Kommen kann natürlich nur, wer ein aktuelles, negatives Testergebnis hat. Auf dem Betrieb wird dann direkt wieder getestet“, erklärt Burkhard Austerschulte. Er und seine Berufskollegen haben sich auf die neue Situation rund um die Unterbringung und Beschäftigung eingestellt. Was allerdings auch hier fehlt, ist eine Perspektive für den Verkauf über die Gastronomie. Ein großer Anteil des Spargels wird an Restaurants und Gaststätten verkauft oder auch in den hofeigenen Betrieben serviert, doch dies ist aktuell weiterhin unmöglich. „In der Hoffnung auf weitere Öffnungsschritte sind wir nun dabei, unser Gastronomiezelt wieder aufzubauen, ob wir aber dort dann auch tatsächlich frische Spargelgerichte verkaufen können, wissen wir nicht“, berichtet Burkhard Austerschulte. War es sonst vorwiegend das Wetter, welches über eine gute oder schlechte Spargelsaison entschieden hat, kommt seit dem letzten Jahr der Faktor „Corona-Lage“ hinzu. „Positiv ist aber, dass der Privatverbrauch an Spargel im letzten Jahr gestiegen ist“, bemerkt Michael Uckelmann. Obwohl das „weiße Gold“ eine besondere Stellung im regionalen Lebensmittelsortiment einnimmt und nach wie vor so beliebt ist wie kaum ein anderes Gemüse, ist auch die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln insgesamt stetig angezogen. Daher hat der Landwirtschaftliche Kreisverband Coesfeld im vergangenen Jahr einen Flyer mit vielen Direktvermarktern der Region erstellt. „Wer also auf der Suche nach regionalen Lebensmitteln ist, kann sich den Flyer auch herunterladen“, ergänzt Michael Uckelmann.