Dülmen. Die Akribie und Leidenschaft fallen direkt ins Auge: Beim Gang durch das Torhaus, wenn die Kieselsteine unter den Schuhen knirschen. Sobald der Blick über die Pferdekoppel und den anliegenden Garten schweift. Oder wenn man vor dem Haupthaus mit der lateinischen Inschrift „Anno 1770“ steht. „Freunde haben uns gesagt: Da habt ihr ein gewaltiges Projekt vor euch“, erinnert sich Heinz-Jürgen Buss an die Umbau- und Sanierungsarbeiten auf Haus Empte.
Doch die Mühen haben sich gelohnt: Das Anwesen ist zu einem Schmuckstück in der Münsterländer Parklandschaft geworden. Hierfür haben Heinz-Jürgen Buss und seine Familie jetzt die Denkmalplakette des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) erhalten. Im öffentlichen Interesse wird diese Plakette an engagierte Denkmaleigentümer überreicht, die sich für den Erhalt des kulturellen Erbes einsetzen.
Seit 1985 stehen das Haupthaus, das Torhaus und die Anordnung und Proportionen der übrigen Gebäude unter Denkmalschutz. „Charakteristisch für ein Herrenhaus ist die Zufahrt durch eine Allee und durch das Torhaus auf einen Innenhof mit angrenzendem Herrenhaus, Remise und Wirtschaftsgebäude“, erläutert Kirsten Apke-Lobmeyer von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Dülmen.
Andrea und Heinz-Jürgen Buss haben das Anwesen umfänglich mit viel Liebe zum Detail renoviert: Im Haupthaus befinden sich jetzt Büroräume und eine Wohnung. Die Remise ist mittlerweile ein Pferdestall. Und das Torhaus wurde vor dem weiteren Verfall bewahrt und soll mittelfristig renoviert werden.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und sagen auch ,Danke‘. Die Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt war von Beginn der Arbeiten an sehr konstruktiv und gut“, erklärt Heinz-Jürgen Buss.
Die Bauerschaft Empte ist seit dem 9. Jahrhundert nachgewiesen. Ende des 18. Jahrhunderts entstand das heutige Haupthaus.
Das Obergeschoss wurde jedoch später wieder zurückgebaut. Im 19. und 20. Jahrhundert folgten zudem weitere bauliche Veränderungen.
Haus Empte erhält NRW-Denkmalplakette
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