Dülmen. Rund 170.000 Menschen sind vor den Kriegskämpfen in ihren Heimatregionen in die zentralukrainische Stadt Winnyzja und deren Umland geflüchtet – meist nur mit einem Rucksack an eigenen Dingen. Sie erhalten in diesen Tagen Hilfe vom Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium (AvDHG). Schüler, Eltern und Lehrer der Schule haben für sie 110 Kartons haltbare Lebensmittel und 140 Säcke mit Kleidung gesammelt. Freitag war Abholung der Hilfsgüter.
Der Arzt Dr. Ralf-Peter Oelsner, Vorsitzender der „Lüneburger Hilfsprojekt Ukraine e. V.“, und einer seiner Mitstreiter, Zahntechnikermeister Thomas Erler, kamen dazu mit einem Transporter nach Dülmen, und Schüler aus der Schülervertretung (SV) packten die gesammelten Hilfsgüter in das Fahrzeug. Unter ihnen auch einige der 31 aus der Ukraine geflüchtete Schülerinnen und Schüler, die am AvDHG unterrichtet werden. Für sie und ihre Familien war ursprünglich in der Schule gesammelt worden. Weil der Platz in dem Transporter nicht ausreichte, organisierte SV-Lehrer Christian Stock über die Spedition Moll ein weiteres Transportfahrzeug, so dass alle Hilfsgüter auf den Weg gebracht werden konnten.
Montag, heute und Freitag wird sich jeweils ein 40-Tonner-Lkw auf den 1.700-Kilometer-Weg nach Winnyzja machen. „Wir vom Verein begleiten die Hilfstransporte bis vor Ort“, berichtete Oelsner. Wenn er mit seinem VW Passat in der Ukraine Kontrollen passiere, halte er immer das Logo des Vereins hoch, seinen deutschen Pass und vor allem seinen Arztausweis.
170 Tonnen Hilfsgüter habe der Verein bereits in acht Transporten in die Ukraine gebracht, gesammelt unter anderem von 15 Schulen aus der Region Lüneburg, Mecklenburg-Vorpommern und jetzt auch Dülmen. Darüber hinaus hilft der Verein auch in der umkämpften Stadt und Region Cherson. „Dort arbeiten wir als ,Mann vor Ort‘ mit einem Unfallchirurgen und Privatdozenten zusammen“, so Oelsner. Und so hat der Verein auch schon beispielsweise Ultraschallgeräte nach Cherson gebracht, und jetzt erhält ein Krankenhaus dort zwei Notstromaggregate. In einer Schülerrunde nach dem Verpacken der Hilfsgüter berichtete Oelsner von der Arbeit des Vereins und seinen Erfahrungen in der Ukraine.
Weitere Informationen:
www.ukraine-hilfe-lg.de