Hausdülmen. Wer schon immer einmal einen „Homerun“ schlagen wollte, sollte dem Sportplatz in Hausdülmen einen Besuch abstatten.
Mit Schläger, Helm und Handschuh ausgestattet geht es auf den markierten Rasen, um einen kleinen Ball möglichst weit zu schlagen. Die Rede ist von Softball – einer leichteren Variante des amerikanischen Baseballs.
Das Softball-Team Thunderducks aus Hausdülmen trainiert seit einem Jahr auf der Sportanlage an der Sandstraße. Gegründet wurde die bislang einzige Softball-Mannschaft im gesamten Kreis Coesfeld von Sabu Edakkamannil, der dem erweiterten Vorstand von Grün-Weiß Hausdülmen angehört.
„Wir sind im Verein immer auf der Suche nach neuen Sportangeboten“, erzählt Sabu. „Die Idee für ein Softball-Team hatte ich aber schon länger.“ Und diese Idee kam nicht von ungefähr: Sabu spielte früher selbst Baseball bei den Dulmania Butchers in Dülmen.
„Diesen Verein gab es bis 2003“, erinnert er sich. „Damals trainierten wir noch auf dem Sandplatz bei der DJK Dülmen.“
Gemeinsam mit einigen seiner damaligen Mitspieler hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den Baseball-Sport in Dülmen wieder aufleben zu lassen. „Wir kennen uns seit 30 Jahren und treffen uns immer noch regelmäßig zu unserer Knobelrunde. Dort habe ich einfach mal gefragt, wer Lust hätte mitzumachen“, berichtet er. „Danach haben wir alle unsere Kontakte genutzt, um ein Team auf die Beine zu stellen.“ Mit Erfolg: Inzwischen trainieren rund 25 Spielerinnen und Spieler im Sommer zweimal pro Woche auf dem Platz in Hausdülmen.
„Wir sind eine gemischte Hobbymannschaft“, erklärt Sabu. „Die jüngsten Spieler sind 17, der älteste ist 58 – bei uns spielen Männer und Frauen gemeinsam.“ Auch den ersten Winter hat das Team überstanden: In der Bendix-Halle wurde einmal wöchentlich weitertrainiert.
„Wir hatten befürchtet, dass einige abspringen würden, aber wurden positiv überrascht“, freut sich der Teamgründer. „Das war für uns das Signal, dass wir uns für die Hobbyliga anmelden sollten.“
In der sogenannten Barbecue-Liga treten die Thunderducks gegen sieben weitere Teams aus ganz NRW an.
„Von Paderborn bis Neuenkirchen sind Mannschaften vertreten“, erzählt Sabu. „Da die Spieltage im Turnierformat stattfinden, absolvieren wir jeweils zwei Spiele pro Termin.“
Am Samstag, dem 17. Mai, um 10.30 Uhr empfangen die Thunderducks die Teams aus Winterswijk und Herne zum Heimspiel in Hausdülmen. „Wir sind ziemlich aufgeregt und freuen uns riesig auf unser erstes Heimspiel“, verrät der Dülmener. Für Zuschauer und Mitspielende gibt es an diesem Tag neben Kuchen und Getränken auch – ganz im Sinne des Liga-Namens – etwas vom Grill.
„Alle Interessierten sind herzlich eingeladen vorbeizukommen“, betont Sabu. „Wer mag, kann sich sogar selbst ausprobieren – Helm und Handschuhe stellen wir bereit.“
„Unser Ziel ist es, den Sport in Dülmen weiter zu etablieren“, sagt Sabu.
„Wer Lust hat, kann einfach zu unseren Trainingszeiten vorbeischauen und mitmachen. Man braucht nichts mitzubringen – wir haben alles vor Ort.“
Trainiert wird montags von 18.30 bis 20 Uhr und freitags von 17.30 bis 19 Uhr. Mitmachen kann jeder ab 16 Jahren. „Nach oben gibt es keine Altersgrenze“, lacht Sabu. „Softball funktioniert auch noch wunderbar im höheren Alter.“
Für die Zukunft möchte der Gründer Jugendtrainer gewinnen, um das Angebot weiter auszubauen.
„Daran arbeiten wir gerade. Wenn es so weit ist, werden wir die Werbetrommel rühren“, kündigt er an. Auch Kooperationen mit Schulen seien geplant: „Wir wollen AGs anbieten – genau wie damals bei mir.“
Denn auch er selbst fand über die Schule zum Sport: „Ich war 14 und habe vorher bei Rödder Fußball gespielt“, erinnert sich Sabu.
Sein Ziel: Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, den Sport kennenzulernen – und vielleicht eine neue Leidenschaft zu entdecken.
Dülmens Sportlandschaft ist um eine Facette reicher – dank einer Idee, viel Engagement und einer starken Gemeinschaft.
„Ohne das Know-how und die Unterstützung meiner alten Mitstreiter wäre das alles nicht möglich gewesen“, zeigt sich Sabu dankbar.