Dülmen. Das erste Neumitglied 2023 in der Interessengemeinschaft Dülmener Unternehmen (IDU) e. V. ist die staff GmbH, die ihren Sitz in der Heinrich-Leggewie-Straße 35 hat. Die Verantwortung für dieses junge Unternehmen teilen sich Dr. Ralf Stahlberg (54 Jahre alt), Konstantin Filabok (36), Henning Th. Franke (39) und Thomas Franke (68), die die Anfangsbuchstaben ihrer Familiennamen für die Namensgebung ihrer neuen Firma herangezogen haben.
„Wir möchten mit unserer staff GmbH anderen Unternehmen dabei helfen, die durch Krankheit im Unternehmen anfallenden Fehlzeiten, Kosten, geringeren Verfügbarkeiten und Wettbewerbsnachteile zu reduzieren“, fasst Dr. Ralf Stahlberg das Ziel der staff GmbH zusammen.
„Wir haben dazu eine spezielle Software entwickelt, die mit den bereits im Unternehmen vorhandenen Daten ,gefüttert‘ wird: Welcher Mitarbeiter war wann krank, welcher Abteilung gehört der Mitarbeiter an, wer ist Leiter der Arbeitsgruppe. Solche Daten werden zusammengeführt, und frühzeitig können anschließend Schritte im betrieblichen Gesundheitsmanagement eingeleitet werden – anstatt zu warten, bis Mitarbeitende schwerer erkranken oder häufiger fehlen“, so Dr. Ralf Stahlberg.
Es lassen sich unter anderem auch Muster erkennen
Die mit der Software erreichte Transparenz lässt unter anderem auch Muster erkennen: Welcher Mitarbeiter fällt besonders häufig aus, beispielsweise: „Wenn jemand immer wieder einen oder zwei Tage krank geschrieben ist, liegt das unter Umständen daran, dass er Rückenschmerzen hat. Dann ist es sinnvoll, mit ihm das Gespräch zu suchen und zum Beispiel einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch anzuschaffen und das Leiden zu lindern oder zu eliminieren. Man bindet die Mitarbeitenden ein und nimmt deren Erkrankungen ernst“, schildert Dr. Ralf Stahlberg, der auf reichlich Erfahrung zurückblicken kann: Seit zwölf Jahren leitet er die Dülmener Niederlassung des weltweit tätigen US-amerikanischen Industriekonzerns Donaldson mit aktuell in Dülmen rund 200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die unter anderem auch für Baufahrzeuge und Landmaschinen aus Kunststoff und aus Metall Luftfiltergehäuse herstellen.
„Überall in der Industrie liegt der durchschnittliche Krankenstand bei Werten zwischen fünf und zehn Prozent, teilweise weit höher, gepaart mit entsprechenden Krankheitskosten. Denn die Arbeitgeber haben nicht nur die Lohnfortzahlung zu leisten, sondern müssen auch die krankheitsbedingte Produktivitätsminderung schultern und oft auch die zusätzlich anfallenden Kosten für beispielsweise Leiharbeiter, die dann anstelle der erkrankten Stammbelegschaftsmitarbeiter herangezogen werden müssen“, so Dr. Ralf Stahlberg.
Auch in seiner Dissertation, die er an der Universität Bratislava in der Slowakei abgab, thematisierte Dr. Ralf Stahlberg krankheitsbedingte Abwesenheiten aus Sicht des Managements in Unternehmen und berücksichtigte hier auch den internationalen Vergleich – unter anderem, wie international das Thema Lohnfortzahlung und somit die Belastung für Unternehmen gehandhabt wird. Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde ihm der internationale akademische Grad PhD verliehen.
Unter Einsatz der speziellen Software kann die staff GmbH also Transparenz hinsichtlich der Krankheitsdaten im Betrieb herstellen. In einem weiteren Schritt bietet Dr. Ralf Stahlberg dann an, in den Kunden-Unternehmen Vor-Ort-Begehungen vorzunehmen und vor Ort oder in Computer-Videokonferenzen seine Expertise und Erfahrung zum Wohl der Kunden-Firmen einzusetzen.
„Dafür kommen in erster Linie Kundenunternehmen in Frage, die erfahrungsgemäß eine gewisse Größe haben. Da kann sich mitunter dann auch herausstellen, dass es für das Unternehmen sinnvoll ist, einen eigenen Betriebsmediziner beziehungsweise eine Gesundheitsfachkraft einzustellen, so dass ganz konkret Gesundheitsmanagement in dem Unternehmen vorgenommen werden kann“, so Dr. Ralf Stahlberg.
Basis-Tool ist bereits auf der Homepage kennenzulernen
Wer sich mit dem, was die staff GmbH anbietet, befassen möchte, wirft einen Blick auf die Homepage des Unternehmens www.staff-gruppe.de. „Da haben wir einen Kalkulator hinterlegt, den die Besucher der Homepage auch direkt mal ausprobieren können, um anhand ihrer Eckdaten den Einfluss auf die Kosten zu sehen, die durch krankheitsbedingte Abwesenheiten entstehen“, so Dr. Ralf Stahlberg.
Er selber hatte sich, um selber eine Transparenz zur Krankheits-Situation an dem Dülmener Donaldson-Standort zu gewinnen, die Daten in Excel-Tabellen eingearbeitet, was doch einen ziemlichen Aufwand mit sich brachte, wie er aufzeigt. „Durch unsere neue Software, die meine jüngeren Firmenkollegen programmiert haben, ist die Transparenz innerhalb weniger Minuten erreicht, wofür ich mit der standardisierten Tabellenkalkulation einst noch viel, viel länger benötigt hätte“, so Dr. Ralf Stahlberg.