Dülmen. Wer den Klang des luftgekühlten Acht-Zylinder-V-Dieselmotors des Herstellers Deutz einmal gehört hat, wird ihn wohl kaum vergessen. Und auch das äußere Erscheinungsbild des Lkw ist ganz typisch. „Der MAN K1 ist in gewisser Weise das Gesicht der Bundeswehr“, sagt Ralf Hericks. „Und war vor Jahrzehnten in großer Zahl hier in Dülmen in der St.-Barbara-Kaserne vorhanden.“ Beim Afterwork-Treffen bei „Erko Classics“ im Telgenkamp in der vergangenen Woche (DÜLMENplus berichtete) war der Dülmener mit seinem privatisierten Militär-Lkw vor Ort und berichtete von dessen technischen Eigenschaften. Den Auftrag, einen solchen Lkw zu konzipieren, erteilte die Bundeswehr vor über 60 Jahren an die deutsche Industrie, aus der sich dazu ein Firmenkonsortium formierte. Nach zwölfjähriger Planungs- und Entwicklungszeit erteilte die Bundeswehr vor knapp 50 Jahren Ende 1975 den Auftrag zur Serienproduktion. „Die Federung ist recht weich mit Schraubenfedern“, schildert Ralf Hericks, der beruflich seit Jahrzehnten als Lokführer arbeitet. In der Freizeit nutzt er seinen MAN K 1 gl (geländegängig) beispielsweise für das Bergen von Brennholz für den eigenen Kamin. „Man kommt mit dem Ding dank des permanenten Allradantriebs einfach leicht überall hin“, schmunzelt Ralf Hericks und zeigt auf den Motor: „Der ist liegend hinterm Führerhaus platziert, damit der Lkw nicht so hoch wird und mit der Deutschen Bahn transportiert werden kann. Dafür ist auch gedacht, dass das Fahrerhaus abgeflachte Kanten hat. Damit passt der Lkw ins Lichtraumprofil der Bahn“. Sein Lkw hat fünf Tonnen Nutzlast – andere Ausführungen haben eine oder zwei Achsen mehr und entsprechend mehr Nutzlast und dann oft auch größere und stärkere Motoren. Zumeist mit Luftkühlung: „Die Kühlung ist ziemlich robust. Sie lässt sich nicht so schnell kaputtschießen wie eine Wasserkühlung.“ Apropos Wasser: Der Lkw kann durch bis zu 1,20 Meter hohes Wasser fahren. „Heißt nicht umsonst ,geländegängig‘“, schmunzelt Ralf Hericks.
In frühere Jahrzehnte Dülmens zurückversetzt
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