Dülmen. Die Marktstraße wird später fertiggestellt als geplant. Die Stadt Dülmen rechnet damit, dass die Bauarbeiten erst im Sommer des kommenden Jahres abgeschlossen werden können. Zuletzt war die Verwaltung noch vom 1. Quartal 2023 ausgegangen. Dieser Bauzeitenplan ist jedoch nicht mehr zu halten, da die LWL-Archäologie für Westfalen einen erhöhten Untersuchungsaufwand angemeldet hat. Ein Teil der geplanten Tiefbauarbeiten können deshalb erst im kommenden Jahr durchgeführt werden.
„Wie viele Dülmerinnen und Dülmener sehne auch ich das zügige Ende der Bauarbeiten in der Innenstadt herbei. Auf die archäologischen Untersuchungen haben wir als Stadt allerdings nur wenig Einfluss“, sagt Bürgermeister Carsten Hövekamp. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit seinem Fachamt für Archäologie ist für den Bodendenkmalschutz zuständig und legt den Umfang der Ausgrabungen fest. Die Stadt wiederum muss auf dieser Grundlage die Untersuchungen beauftragen und die Kosten tragen.
Derzeit laufen die archäologischen Ausgrabungen sowie parallel stattfindende Tiefbauarbeiten in Höhe des Marktplatzes. Bis Anfang August soll der Abschnitt von der Stadtparfümerie Pieper bis zum Modehaus Ahlert fertigstellt werden. Probleme entstehen dann aber bei den weiteren Bauabschnitten. Archäologische Untersuchungen sollen zunächst über mehrere Monate im Bereich der Zufahrt zum Kirchplatz und zur Tiefgarage des einsA durchgeführt werden. In dieser Zeit wird die Tiefgarage nicht angefahren werden können. Anschließend werden die Ausgrabungen in der Marktstraße in Höhe der alten Mauer zum Kirchplatz fortgesetzt. Für diese beiden Abschnitte wurde der Untersuchungs-Umfang zuletzt erhöht. Da eine Seite der Marktstraße für den Anlieferungsverkehr freibleiben muss, kann die Stadt die geplanten Tiefbauarbeiten in diesem Abschnitt nicht fortsetzen. „Das Bauunternehmen Haddick wird die Straße provisorisch verschließen, dann aber die Arbeiten einstellen und erst im kommenden Jahr fortsetzen können, sobald die Witterung es zulässt. Das bedeutet für uns nicht nur eine erneute zeitliche Verzögerung, sondern auch noch einmal zusätzliche Kosten durch die ruhende Baustelle“, erklärt Stadtbaurat Markus Mönter.
Bürgermeister Carsten Hövekamp kündigte heute an, sich mit einem Schreiben an den LWL und seinen Direktor Matthias Löb wenden zu wollen. „Die archäologischen Untersuchungen haben 2015 im Baufeld des einsA begonnen. Das sind jetzt sieben Jahre, in denen wir mit der LWL-Archäologie stets konstruktiv und wertschätzend zusammengearbeitet haben. Es gilt aber, nicht nur die Interessen der Archäologie zu berücksichtigen, sondern auch die der Bürgerinnen und Bürger und der anliegenden Einzelhändler, die unter der Baustelle besonders leiden“, sagte Hövekamp.