Dülmen. Am Sonntag ist der Dülmener Winter zu Ende gegangen, aktuell werden Eisbahn, Rodelhütte und Co. auf dem Marktplatz abgebaut. DÜLMENplus-Redakteur André Sommer traf sich mit Dülmen-Marketing-Geschäftsführer Tim Weyer, der ein erstes Fazit zu der Großveranstaltung gegeben hat.
Herr Weyer, der Dülmener Winter ist beendet – sind Sie zufrieden?
Tim Weyer: Ja, das bin ich. Ich glaube sagen zu können, dass wir das Beste aus einer sicherlich nicht einfachen Situation gemacht haben. Schon die Vorbereitungen waren alles andere als einfach: Zum einen war da die lange Ungewissheit, ob wir die Veranstaltung überhaupt durchführen können. und zum anderen waren da die ständig wechselnden Auflagen. Rückblickend bin ich aber sehr glücklich damit, dass wir den Winter durchziehen konnten. Das Ergebnis konnte sich für die schwierigen Umstände sehen lassen, wie ich finde.
Und wie ist der Winter rein wirtschaftlich zu bewerten?
Tim Weyer: Dass wir zu Zeiten der Corona-Einschränkungen keinen Rekordwinter erleben werden, war uns von Anfang an klar. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Einen großen Teil der Kosten für die Eisbahn können wir aufgrund der zahlreichen Unterstützer und Sponsoren decken – und das ist das Wichtigste. Der Dülmener Winter ist nicht dafür gedacht, dass wir uns die Taschen voll machen. Es geht darum, vielen Leuten eine Freude zu machen. Das ist uns gelungen, denke ich. Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht der Imagegewinn, den Dülmen in den vergangenen zwei Monaten erfahren hat. Weil viele Städte und Gemeinden in der Region ihre Veranstaltungen komplett abgesagt haben, konnten wir das Zeichen senden, dass sich in Dülmen etwas tut. Das ist nicht zuletzt durch die extrem gute Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt ermöglicht worden. Wir haben gemeinsam schon vor der eigentlichen Landesverordnung für die notwendige Sicherheit gesorgt – etwa mit der 2G-Regel auf dem Weihnachtsmarkt.
Wie war das Feedback der Standbetreiber und Dülmener Einzelhändler?
Tim Weyer: Die Standbetreiber waren uns auch dankbar, dass wir daran festgehalten haben, den Dülmener Winter durchzuführen. Klar, das Wetter vor allem in den letzten Wochen und die damit verbundenen Absagen von Veranstaltungen auf der Eisbahn waren nicht wünschenswert, aber insgesamt ist das Feedback positiv ausgefallen. Ebenso sieht es bei den Dülmener Unternehmerinnen und Unternehmern aus: Der Dülmener Winter hat auf jeden Fall zu einer Zunahme der Frequenz gesorgt und ein schwieriges Corona-Jahr etwas besser enden lassen, als es ohne den Dülmener Winter vielleicht ausgegangen wäre.
Und wie war die Resonanz aus der Bevölkerung? Wie ist etwa die Einbindung des Marktes der Möglichkeiten angenommen worden?
Tim Weyer: Auch hier war das Feedback in erster Linie positiv. Die Entscheidung, den Bereich hinter dem Rathaus zum Teil des Marktes zu machen, war ebenfalls richtig. Hier gibt es noch viel Potenzial, das wir mit mehr Vorlaufzeit auf jeden Fall ausnutzen möchten. Wir haben zwei, drei gute Ideen im Köcher. Auch die Anregungen von Besucherinnen und Besuchern, die wir bekommen haben, nehmen wir an und schauen, inwieweit sie sich umsetzen lassen. So wurde etwa vorgeschlagen, die Bühne wieder auf den Marktplatz zu holen – allerdings ist der Platz dafür nicht vorhanden, weil die Rampe vor dem Rathaus frei bleiben muss.
Hatten Sie im November erwartet, dass der Dülmener Winter bis zum Ende durchgeführt werden kann?
Tim Weyer: (schmunzelt) Wenn ich ehrlich bin: Nein. Im November sah es so aus, als würden die Coronamaßnahmen sich so verschärfen, dass wir irgendwann eine Reißleine ziehen müssen. Da aber die Zusammenarbeit aller Beteiligten – also dem Team von Dülmen Marketing, den Aushilfen, den Marktbeschickern, den Einzelhändlern, der Stadt Dülmen und insbesondere dem Ordnungsamt – so gut funktioniert hat, können wir alle sehr zufrieden sein. Ich bin auf jeden Fall jeder beteiligten Person sehr dankbar und stolz darauf, was wir hier auf die Beine gestellt haben.
Welche Aufgaben geht das Marketing-Team nun an?
Tim Weyer: Der Abbau des Winters wird noch etwa zwei Wochen dauern, dann gilt es den Frühlingsmarkt, der am 26. und 27. März stattfinden soll, zu organisieren. Dazu hoffen wir auf Durchführung von Spezialitätenmärkten, dem Weinfest vom Mittwoch, 15. Juni, bis Samstag, 18. Juni, und dem nächsten Winter, der in diesem Jahr erstmals freitags starten soll – am 18. November.