Dülmen. Sehr gut angekommen ist am Mittwochabend der Vortrag von Stadtarchiv Dr. Stefan Sudmann: 90 Minuten lang lauschten die Zuhörenden im einsA seinen Ausführungen zu Ehe und Familien in anderen Kulturen. „Im Anschluss habe ich mehrere positive Rückmeldungen erhalten. Das freut mich umso mehr, da es mein erster Vortrag war, bei dem ich nicht über ein Thema der Dülmener Stadtgeschichte referiert habe“, sagt Sudmann. In seinen Ausführungen schilderte er, wie deutlich sich Modelle von Ehe und Familie in anderen Kulturen zu den bekannten doch unterscheiden.
Sudmann berichtete von Gesellschaften, in denen die Frau das Familienoberhaupt ist und der Mann quasi nur als Gast im Haus der Frau angesehen wird. Die Rolle des „sozialen Vaters“ für die Familie wird dort nicht vom Ehemann der Frau und vom biologischen Vater der Kinder übernommen, sondern vom Bruder der Ehefrau. Zudem behandelte er in seinem Vortrag auch historische Begebenheiten, wie zum Beispiel Fälle von Polygamie im europäischen Christentum oder Geschwisterehen. „Das kommt uns in der heutigen Zeit sehr befremdlich vor. Trotzdem ist es wichtig, als Historiker zu verstehen, wie sich diese anderen Modelle entwickelt haben“, sagte Sudmann.