Neues NRW-Kataster mit 11 Millionen verzeichneten Dachflächen
Dülmen. Die Stadt Dülmen weist alle Bürger*innen auf das neue „Gründachkataster“ des Landes NRW hin. Die Internetseite ist seit dem 15. April freigeschaltet. Sie zeigt für alle mehr als elf Millionen verfügbaren Dachflächen Nordrhein-Westfalens an, ob eine Begrünung möglich ist. Das Gründachkataster kann unter der Adresse www.gruendachkataster.nrw.de aufgerufen werden.
„Gründächer verbessern die Klima-Bilanz, filtern Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft, bieten Tieren Lebensraum und nehmen Niederschlag auf. Das Dach wird zudem vor Wetterextremen geschützt und kann so zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Kostensenkung beitragen“, sagt Reinhild Kluthe, Leiterin der städtischen Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz. „Mit relativ überschaubarem Aufwand lässt sich somit ein großer Nutzen erzielen.“ Die Stadt Dülmen hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, öffentliche Dächer bei Modernisierungs- oder Sanierungsarbeiten wenn möglich zu begrünen.
Das neue Gründachkataster bietet jetzt für alle Bürgerinnen und Bürger einen umfassenden Überblick: Insgesamt wurde eine Dachfläche von rund 1.400 km² untersucht. Davon eignen sich rund 440 km² für eine Dachbegrünung – das entspricht ungefähr der Größe der Stadt Köln. Zur Beurteilung der Eignung eines Daches wurden Parameter wie Dachneigung, Exposition und Verschattung herangezogen. Statische Informationen zu den Dächern liegen jedoch nicht vor und sind individuell für jede potenziell geeignete Dachteilfläche prüfen zu lassen.
Die Dächer können adressscharf mit Hilfe des Auswahlfensters gesucht werden. Für die ausgewählten Teilflächen werden dann detaillierte Berechnungen der Basisparameter wie Fläche, Dachneigung, Niederschlagsmenge, thermische Belastungssituation, Standort und Herkunftsgebiet für Regiosaatgut ausgegeben. Zusätzlich sind entsprechende Pflanzenlisten sowie weiterführende Links zu Fachbetrieben hinterlegt.
Anschließend wird eine auf Expertenschätzung basierende Kostenschätzung angezeigt. Am Ende kann angegeben werden, ob zusätzlich zum Gründach auch eine Photovoltaikanlage geplant ist. Wenn dem so ist, wird mittels externem Link direkt auf das Solarkataster NRW zur selben Dachfläche weitergeleitet, um dort den möglichen Solarertrag mitberechnen zu können.