Rorup. 100 Jahre ist es her, als die Roruper Josef Bäumer und Josef Seidensticker gleichzeitig – und unabhängig voneinander – die Idee hatten, einen Fußballverein zu gründen. Einige junge Leute von auswärts, die in Rorup in der Lehre waren, hatten zuhause bereits von dem Mannschaftssport erfahren, der sich nach dem ersten Weltkrieg wachsender Beliebtheit erfreute, und so fand sich schnell eine erste Gruppe interessierter Sportler. Was fehlte, war ein Sportplatz. Hier half der damalige Pastor Bernhard Niehoff aus, der den Kuhkamp, eine große Wiese an der Kirche, als Sportplatz freigab …
Heute, 100 Jahre später, hat sich das Gesicht der Welt gewandelt – und der Sportverein Brukteria Rorup hat sich zu einem echten Herzstück des Dorfes entwickelt. Seniorenfußball, Badminton, Dart, Turnen, Kampfsport, Lauftreff, Sportschützen, Tennis, Tischtennis oder einfach das gemütliche Bierchen im Clubheim machen das Vereinsleben aus. Dass das Jubiläumsjahr mit der Corona-Pandemie kollidiert, empfinden die meisten Vereinsmitglieder zwar als traurig, doch werden die Feierlichkeiten vermutlich direkt im nächsten Jahr nachgeholt.
Die zurückliegenden Pandemiemonate wurden von Vorstand und Mitgliedern – im Rahmen der erlaubten Möglichkeiten – vor allem für Renovierungsarbeiten am Clubheim genutzt, das seit der vergangenen Woche wieder freitags ab 19 Uhr als gastronomische Anlaufstelle zur Verfügung steht. Gleichzeitig wurden viele Arbeitsstunden investiert, um auch den Rasenplatz und die Spielfeldumrandung zu erneuern. Für das Jubiläumsjahr sind aktuell einige Aktionen geplant.
Jubiläumsbier, Funktionsshirts und ein passendes Logo

Harald Wehmeyer (links) steuerte ein Logo zum Jubiläum bei, Dirk Bonekamp braute eigens für den runden Geburtstag ein spezielles Bier nach Pilsener Brauart. Foto: André Sommer
Zwar kann das diesjährige Jubiläum vom SV Brukteria Rorup 1921 e.V. (noch) nicht mit einem großen Fest gefeiert werden; das Vorstandsteam um die Erste Vorsitzende Kirsten Hülsenbeck hat sich stattdessen allerdings viele kleine Highlights einfallen lassen.
So steht das gesamte Jubiläum unter einem von Harald Wehmeyer angefertigten Logo, bei dem die 100 das normale Vereinswappen krönt. Zu sehen ist das Logo unter anderem auf dem nächsten Schmankerl, das eigens für das Ehrenjahr erschaffen wurde: Echtes Roruper Jubiläumsbier. Gebraut, erdacht und mit Roruper Hopfen umgesetzt hat das Getränk der ortsansässige Bierbrauer Dirk Bonekamp von der gleichnamigen Braumanufaktur: „Ich habe das Bier nach Pilsener Brauart hergestellt. Untergärig mit Aromahopfen – also zwar klassisch herb, aber nicht zu bitter.“ Zu kaufen gibt es das Jubiläumsbräu ausschließlich im Roruper Clubheim, das seit der vergangenen Woche wieder jeden Freitag ab 19 Uhr die Türen für Besucher geöffnet.
Dass das komplett renovierte Clubheim nun (endlich) wieder seine Türen öffnen kann, liegt zum einen an den sinkenden Coronazahlen – zu einem maßgeblicheren Teil aber an der Einsatzbereitschaft zahlreicher freiwilliger Helfer, die in den vergangenen Monaten für ein komplett neues Gesicht der Räumlichkeiten sorgten, was Kirsten Hülsenbeck mit viel Stolz berichtet: „Allein für Abriss und Vorarbeiten sind rund 175 Arbeitsstunden zusammengekommen, die vielen Planungsgespräche gar nicht mitgerechnet. Dazu die vielen Stunden und Kraftanstrengungen bei der eigentlichen Renovierung – und das alles getragen von Ehrenamtlern. Es ist einfach phänomenal, was unsere Mitglieder hier geschafft haben!“ Wer sich selbst ein Bild der neuen „heiligen Hallen“ von Brukteria Rorup machen möchte, hat dazu freitags, unter Einhaltung der aktuell geltenden Corona-Regeln, jeweils ab 19 Uhr die Chance.
Einen weiteren „greifbaren“ Beitrag, die 100 Jahre gebührend zu feiern, liefert Mike Welling von Welling Workwear. Jedes Mitglied von Brukteria Rorup hat die Möglichkeit, sich ein hochwertiges Funktionsshirt mit Jubiläumsaufdruck zu bestellen. Die genaue Abfrage über die benötigten Größen läuft dabei über die jeweiligen Abteilungsleiter des Vereins. Um den Mitgliedern die T-Shirts möglichst „schmackhaft“ zu machen, sorgen zahlreiche Sponsoren auf der Rückseite des Kleidungsstückes für den Preis von nur 5 Euro. Produziert werden alle Größen von „ganz klein“ bis „wirklich groß“, wie Welling zusammenfasst.
Dass ein Jubiläumsfest nachgeholt wird, steht bereits fest, aber: „Wir gehen hier kein Risiko ein, dass uns erneut Corona in die Quere kommt“, so Kirsten Hülsenbeck. „Schon in diesem Jahr ist es uns nicht leicht gefallen, dieses besondere Jahr nicht zu feiern – aber durch die Pandemie wäre jede andere Entscheidung nicht vertretbar gewesen. Dafür feiern wir dann hoffentlich im kommenden Jahr umso größer!“
Bereits an diesem Freitag beginnen mit der Online-Alternative zum Roruper Abendlauf und mit der Aktion „Rorup bewegt sich“ zwei weitere Events (Näheres dazu auf der kommenden Seite). Und dann wird, je nach Entwicklung der Coronapandemie, hoffentlich irgendwann wieder am Wochenende Fußball gespielt werden.