Dülmen. Aktuelle Traktoren. Traktoren, die 50 Jahre und älter sind. Und sogar ein Lanz Bulldog: Über 70 Schlepper aus der Land- und Forstwirtschaft und von Hobbyisten wurden am Samstag bei der Firma Kock & Klaas Landtechnik in der früheren Barbara-Kaserne nacheinander per Zapfwelle vor die Motorbremse gehängt.
Da durften die Motoren bei Vollgas und stärker werdender Abbremsung der Zapfwellendrehung zeigen, wie viel Leistung sie haben und welch ein Maximum an Drehmoment sie entwickeln.
„Ich habe einen 130-PS-Schlepper gekauft. Hat er noch diese Leistung? Oder liefert er nur noch 100 PS? Und wie ist die Leistungskurve bei verschiedenen Drehzahlen? Liegen Fehler am Motor vor – bei einem Sensor oder bei der Treibstoffversorgung? Diese Fragen lassen sich anhand des Motorverhaltens an der Motorbremse beantworten, die von daher als technisches Analysegerät genutzt wird“, erklärt René Schalk, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Kock & Klaas, die aktuell 14 Mitarbeiter zählt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte er von einem Händlerkollegen die Motorbremse ausgeliehen und die Kundschaft und weitere Interessierte zum Leistungscheck eingeladen. „In diesem Jahr hatten wir wohl etwa ein Viertel mehr Nutzer der Motorbremse als vergangenes Jahr – und statt 300 bis 400 Besucher 2021 waren Samstag wohl an die 700 Leute über den Tag verteilt hier“, so René Schalk, der selber auch eigene Schlepper-Oldtimer vor die Bremse spannte.
Und unter anderem auch sein Mitarbeiter Jonas Hermanns aus Haltern. Er hatte bei seinem 80-PS-Deutz D 8006 den Originalmotor aus- und einen 110-PS-Motor aus einem Magirus-Hauben-Lkw eingebaut und dem dann noch einen Turbolader gegönnt. 140 PS zeigte diese Kombination an der Bremse. Jonas Hermanns war zufrieden.
Auch unter anderem Heiner Everwien war mit einem Schlepper vor Ort – einem Lamborghini, den er sich mit seinem Nachbarn gemeinsam gekauft hat. „Macht sich gut, unser Silberpfeil“, schmunzelte er.
Aufmerksam beobachtet wurde das Geschehen unter anderem auch von Franz-Josef Göckener und Wolfgang Volkmer. Die beiden Dülmener waren jeweils vor Jahrzehnten Landmaschinenmechaniker – Göckener bei Krampe in Lette, Volkmer bei Strätker in Dülmen. Auch sie ließen sich das Bier schmecken, das die Schlepperfreunde St.-Barbara-Kaserne Dülmen bereit hielten – wie beispielsweise Pommes, Würstchen, Räuberpfanne und manch andere Gaumenfreude auch.