Dülmen. „Garten auf Zeit“: So heißt das neue Projekt, das auf der Fläche der ehemaligen Familienbildungsstätte entstehen soll. Unter der Federführung von Kirchenvorstand St. Viktor, dem Caritasverband Coesfeld, dem Familienzentrum St. Anna und Dülmen Marketing ist in der Innenstadt am einsA eine grüne Insel geplant. Eine Wildblumenwiese, über ein dutzend Hochbeete, eine Sandkiste, Sitzmöglichkeiten und eine Boulebahn sind nur einige der Elemente, die hier Einzug finden sollen. „Wir wünschen uns einen lebendigen Begegnungsort, an dem Gäste des EinsA, Anwohnerinnen und Anwohner und weitere Gruppen sich treffen und austauschen können“, so Christoph Fehmer von der Kirchengemeinde St. Viktor.
Angestoßen wurde das Vorhaben durch den Kirchenvorstand St. Viktor, neuen Wind brachten dann Leah König vom Quartiersbüro und Paula Duske vom Klimaschutzteam in das Projekt. „Wir alle hatten die gleiche Idee von einem gemeinschaftlichen Gartenprojekt für die Bürgerinnen und Bürger. Da lag es nahe, dass wir uns als Partner zusammenschließen“, erklärt Leah König.
Unter der fachkundigen Begleitung von Landschaftsarchitekten Rolf Teschner wurde ein erster Plan für die Gestaltung des Grundstücks entwickelt. Vorgesehen sind unter anderem der barrierefreie Zugang zu den Hochbeeten, sodass auch Personen mit Mobilitätseinschränkungen das Gelände unkompliziert nutzen können und auch für Kinderwagen der Garten zugänglich ist. „Wir möchten für die Gestaltung gezielt Material aus der Region einsetzen“, so Hannelore Schulze-Weddern vom Kirchenvorstand St. Viktor. Baumstämme sollen aus den umliegenden Forsten eingebracht werden, das spart Transportwege. Für den Bau der geplanten Hochbeete gibt es bereits eine großzügige Spende an Paletten durch das Sozialkaufhaus MuM.
„Wir sind sehr froh, dieses Projekt mitgestalten zu können und somit auch Kindern aus beengten Wohnverhältnissen den Zugang zum Thema Natur und Garten praktisch nahebringen zu können“, betont Matthias Menkhaus, Verbundleiter für die Kitas der Gemeinde St. Viktor. Vor allem durch die pandemiebedingten Kindergartenschließungen hielten sich viele der Kinder vorrangig drinnen auf. Um bei steigenden Coronafallzahlen einen Erfahrungsort unter freiem Himmel anbieten zu können, ist der Garten daher ein Herzensprojekt der beteiligten Akteure.
Der „Garten auf Zeit“ wird für alle Bürgerinnen und Bürger offen sein. Lediglich Baumstämme umranden das Gelände. „Wir haben uns bewusst gegen eine Einzäunung entschieden, um den offenen Charakter des Vorhabens hervorzuheben. Es ist uns wichtig, dass der Garten durch das gemeinsame Engagement der Dülmenerinnen und Dülmener wächst und sich entwickelt. Wer weitere gute Ideen hat, kann diese gerne einbringen“, betont Leah König vom Caritas-Quartiersbüro im einsA.
Da der Garten in Eigenregie und nachhaltig gestaltet werden soll, ist jetzt die tatkräftige Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger gefragt. So übernehmen beispielweise die Kinder des Familienzentrums St. Anna künftig die Pflege einiger Hochbeete. Zudem werden für den Start im Januar z.B. noch Gartengeräte und ein Wassertank benötigt. Wer selbst mit anpacken oder Materialien beisteuern möchte, kann sich bei Christoph Fehmer (Tel. 0170/2736493, fehmer-c@bistum-muenster.de), Dülmen Marketing (Tel. 02594/12345, duelmen-marketing@duelmen.de) oder Leah König (Tel. 0151/74231508, L.Koenig@caritas-coesfeld.de) melden.
Und warum entsteht der Garten nur „auf Zeit“? Langfristig soll auf der Fläche hinter dem einsA eine Bebauung durch die Kirchengemeinde St. Viktor erfolgen. Da derzeit die Überlegungen für eine passende Nachnutzung noch laufen, wird die Fläche jetzt übergangsweise zu einer kleinen, grünen Oase mitten in der Innenstadt.