Dülmen. In Dülmen herrscht Aufbruchstimmung. Von Stillstand sind Dülmens Unternehmer trotz Corona-Lockdown weit entfernt. Das Ziel: Nach und nach die Leerstände in der Innenstadt füllen. Dafür hat sich Dülmen Marketing mit Citymanager Christoph Uphaus zusätzliche Manpower an Board geholt. Für die nötige finanzielle Unterstützung sorgt das „Sofortprogramm Innenstadt NRW“.
Dabei mietet die Stadt Leerstände an und gewährt den Neuunternehmern einen Mietnachlass von bis zu 50 Prozent. Die Finanzierungslücke, die dabei entsteht, wird zu 90 Prozent vom Land und zu 10 Prozent von der Stadt Dülmen getragen. Insgesamt 107.000 Euro Unterstützung vom Land NRW stehen zur Verfügung.
Eine Summe, die schon bald vollständig ausgeschöpft sein wird. „Mit so einem großen Andrang hatte ich nicht gerechnet. Es haben sich sehr viele Unternehmer mit interessanten Ideen bei uns gemeldet“, ist Alexander Aberle von der Wirtschaftsförderung der Stadt Dülmen überrascht und erfreut. „Nun wollen wir noch einen zweiten Antrag auf Förderung stellen.“Einige Projekte konnten bereits in trockene Tücher gebracht werden. So gibt es „Buchmann – Obst und Gemüse“, die Reiselounge Bücker, „Jedentagerstehilfe“ und bald auch einen Concept Store mit Lifestyle-Artikeln neu in Dülmens City. Auch DÜLMENplus konnte an dem Förderprogramm teilnehmen.
Zusätzlich befindet sich noch einiges in Planung: An der Coesfelder Straße soll ein Coworking Space entstehen. Interessierte können bereits jetzt Fritz von Burkersroda unter Telefon (0176) 61384239 oder per E-Mail an fritz@kultour.de kontaktieren. Ein Unverpackt-Laden sowie ein Stadtcafé mit Restaurant und Feinkost sind ebenfalls geplant.
Auch neue Gastronomie-Konzepte sollen in der Tiberstadt Einzug finden. So gibt es etwa die Idee einer Markthalle, in der an verschiedenen Stationen unterschiedliche hochwertige Mahlzeiten gekauft werden können.
Der Schlüssel für eine attraktive City ist laut Christoph Uphaus ein Mix aus Filialen und regionalen Anbietern, „die Dülmen ein Gesicht geben“. Aus diesem Grund bemüht sich die Stadt neben einem Fischladen, Metzgerei, Feinkost und Gastronomie auch darum, einen Elektronikbetrieb und einen Discounter wie Kodi oder Action in die Stadt zu holen, um Kunden anzulocken. „Wir ermuntern Unternehmer auch dazu, sich mit einem Pop-Up-Store auszuprobieren. Diese Art von Geschäft wollen wir künftig noch häufiger anbieten“, so Uphaus.
Dülmens Jungunternehmer sollen außerdem weiter gestärkt und die Zusammenarbeit vereinfacht werden. Deswegen fand am Donnerstag zum ersten Mal – wenn auch aktuell nur online – der Stammtisch „Dülmen Start-Up“ statt. Für den Citymanager ist wichtig, dass die derzeitige Situation der Innenstadt nicht schlimmer dargestellt wird, als sie tatsächlich ist. „Wir haben in Dülmen nicht überproportional viele Leerstände“, betont er abschließend.