Kreis Coesfeld (as/tin). Mit Osterwicks Pleite kommt im Titelrennen Spannung auf. Im Keller kann am Sonntag alles entschieden werden.
Plötzlich befindet sich die TSG Dülmen II mitten im Abstiegskampf – eine neue Situation, mit der die Spieler noch nicht zurechtkommen. „Die Beine wollen gerade nicht so wie der Kopf”, merkt Co-Trainer Andreas Becks an. „Jetzt heißt es für das letzte Spiel gegen Rorup die Köpfe wieder frei zu bekommen.” An der Qualität des Kaders mangelt es nicht, weswegen Becks auch nicht den Teufel an die Wand malen möchte. „Wir haben es selbst in der Hand und müssen am Sonntag alles rausholen.” Nur mit einem Sieg könnte sich die TSG am Ende sicher vor dem möglichen Relegationsplatz retten. „Das muss das Ziel sein.”
Das tat sichtlich gut: Mit dem 6:1-Erfolg fielen bei DJK-Rödder-Coach Ahmed Ibrahim viele Sorgenlasten von seinen Schultern: „Endlich, endlich haben sich meine Jungs mal wieder selbst belohnt! Das kann gerade für die letzten zwei Spiele ungemein wichtig sein. Hoffentlich war das die Initialzündung, um den Ehrgeiz zu wecken.“ So sei der Sonntag gegen die Reserve der TSG II für ihn „einfach geil“ gewesen: „Dieses Mal hat man einfach gemerkt, dass mein Team gewinnen will. Kampf und Leidenschaft. So wie es sein muss.“ Zugleich weiß er die Wichtigkeit des Erfolgs einzuordnen: „Unsere Konkurrenz hat nicht geschlafen! Das macht es noch wichtiger, gegen Buldern nachzulegen und uns zu retten!“
„Wer nicht kämpft und nicht läuft, muss mit so einem Endergebnis rechnen”, hat Adler- Buldern-Trainer Alexander Möllers eine einfache Erklärung für das 1:6 gegen DJK Dülmen. „Teilweise haben wir die Stürmer bis zum Tor begleitet, statt mal anzugreifen.” Folgerichtig hagelte es Gegentore am Fließband. Besonders Dülmens Juri Gemeri bekamen die Adlerträger zu keinem Zeitpunkt in den Griff. „Das war ein gebrauchter Tag, aber nur eine Momentaufnahme”, will Möllers die Saison noch nicht abschreiben. „Gegen die DJK Rödder und Brukteria Rorup wollen wir die Saison für die Fans mit zwei Siegen beenden – das sind wir ihnen schuldig.” Leicht wird es aber nicht: Beide Gegner spielen noch um den Abstieg.
Auch bei Frank Stening, Trainer von Brukteria Rorup, war ein gewisser Stolz in der Stimme zu vernehmen, nachdem seine Mannschaft Nottuln II mit einem 4:1 nach Hause schickte: „Wir waren einfach richtig gut – das hätte ungelogen noch höher ausgehen müssen! Endlich war meine Truppe mal wieder gallig – das konnte man schon in der Trainingswoche merken. Und Sonntag haben alle 90 Minuten durchgezogen.“ Am Sonntag steht nun ein für die ganze untere Liga wichtiges Spiel an: Gewinnt Rorup gegen die TSG II, kann das für die Blau-Gelben die Relegation bedeuten, denn am letzten Spieltag heißt es dort „spielfrei.“ „Wir können am Sonntag alles klar machen. Das ist auch der Plan. Danach könnend ie Jungs dann Schützenfest feiern.“
Gegen den Tabellenzweiten Turo Darfeld musste sich Grün-Weiß Hausdülmen klar mit 0:3 geschlagen geben.
Das es schwer werden würde, wusste Trainer Güven Sivgin, doch seine Mannschaft hielt lange gut dagegen. „Wir wussten, dass wir nicht viele Chancen bekommen werden”, so Sivgin. „Aber die Chancen, die wir hatten, haben wir nicht genutzt.” Statt des Ausgleichs sorgte ein Doppelschlag der Darfelder in der 60. Minute für die Vorentscheidung. „Jetzt wollen wir im letzten Heimspiel gegen Gescher uns sicher vom Abstiegskampf verabschieden”, hofft Güven endlich wieder auf einen Sieg. Das Spiel wird am Sonntag um 15.15 Uhr angepfiffen.
Auch die DJK Dülmen ging am Sonntag voll auf Angriff: 6:1 der Endstand gegen Adler Buldern. Trainer Marco Habicht konnte erneut nur zufrieden sein: „Viel gelaufen, hart aber fair. Wir wollten von Anfang an klar machen, dass bei uns nichts für Buldern zu holen ist. Zwar haben wir nach dem 1:0 direkt das 1:1 kassiert, danach war aber an unserer Botschaft nichts misszuverstehen.“ Am Sonntag geht es nun zum Osterwick-Besieger Holtwick: „Bärenstarke Truppe, jeder Punkt für uns wäre ein Zubrot. Ich will auf jeden Fall einen runden Abschluss, ehe ich die DJK zum Saisonende verlassen werde!“
Während die halbe Liga sich in Rage schoss, konnten die Kicker der DJK Vorwärts Lette nur zuschauen: spielfrei. Trainer Tim Püttmann ist beeindruckt: „Mega spannende Liga, das macht echt Spaß! Gut, dass wir schon durch sind und befreit aufspielen können.“ Lettes nächster Gegner heißt Legden: „Zu deren Coach habe ich einen guten Draht – weil die immer eine Woche vor uns gegen unseren nächsten Gegner gespielt haben, haben wir uns oft ausgetauscht. Nun sehen wir beide das nächste Spiel schon ein Stück weit als Vorbereitung für die neue Saison. Legden hat gerade im Zentrum schon eine gute Körperlichkeit. Wenn die dort die Zweikämpfe gewinnen, setzen sie die Außen schon recht gut ein. Da hatten wir im Hinspiel bereits Probleme und müssen einfach stabil sein. Das wird noch einmal eine Herausforderung.“