Die geplante Notunterkunft für Geflüchtete am Sportzentrum Süd wird nicht, wie ursprünglich vorgesehen, auf dem dortigen Parkplatz am Kapellenweg entstehen, sondern auf dem Bolzplatz im Süden des Sportgeländes. Darüber informierte die Stadt Dülmen in dieser Woche anliegende Haushalte mit einem Schreiben. Grund für die Planänderung ist, dass auf der Fläche des Bolzplatzes perspektivisch mehr Wohncontainer untergebracht werden können als auf dem Parkplatz. Die höheren Kapazitäten werden aller Voraussicht nach benötigt, da die Zahl der Zuweisungen durch das Land NRW weiterhin extrem hoch ist. Durchschnittlich kommen derzeit jeden Monat 56 Personen zusätzlich nach Dülmen, eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht.
„Wir möchten die Belegung von Turn- und Sporthallen weiterhin unbedingt vermeiden, deshalb benötigen wir möglichst viel Fläche für Wohncontainer“, erläuterte Bürgermeister Carsten Hövekamp bei einem Pressegespräch am Mittwoch, 8. November. Die Verwaltung und die politischen Vertreterinnen und Vertreter im Integrationsbeirat hätten sich daher letztlich für den Bolzplatz entschieden, obwohl der Herrichtungsaufwand hier größer sei als auf dem Parkplatz.
Ab Ende November sollen auf einem Teil des Bolzplatzes zunächst Wohncontainer für bis zu 60 Personen aufgestellt werden. Falls notwendig, kann die Anlage dort für bis zu 120 Personen erweitert werden, was auf dem Parkplatz nicht möglich gewesen wäre.
Planungen für Spielplatz laufen weiter
An den Planungen für einen neuen Spielplatz auf einer Teilfläche des Bolzplatzes hält die Stadt Dülmen weiterhin fest. „Das Areal ist groß genug, um auch beide Nutzungen verträglich miteinander zu ermöglichen: den Spielpatz im oberen Bereich angrenzend an die Sportflächen – und die Notunterkunft für Geflüchtete im südlichen Teil in Richtung Dernekämper Höhenweg“, erläutert Sozial- und Familiendezernent Christoph Noelke. Die Stadt Dülmen werde eine soziale Betreuung der Menschen in der Notunterkunft sicherstellen, um sie möglichst gut zu integrieren, betonte Noelke. Er sei sehr dankbar, dass der anliegende Sportverein DJK Dülmen dafür bereits seine Unterstützung zugesagt habe.
Auch über den neuen Standort am Sportzentrum Süd hinaus steht die Stadt Dülmen vor der Herausforderung, weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete zu schaffen. Perspektivisch ist daher vorgesehen, bei Bedarf die bestehende Anlage von Wohncontainern an der Letterhausstraße zu erweitern.
Gespräche über Landeseinrichtung in Dülmen
Zudem ist die Stadt Dülmen derzeit in Gesprächen mit der Bezirksregierung Münster, was die Einrichtung einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes in Dülmen angeht.
„Gäbe es eine Einrichtung des Landes in Dülmen, würde die Zahl der dort untergebrachten Menschen der Stadt Dülmen angerechnet werden“, erläutert Bürgermeister Carsten Hövekamp. Auf diese Weise würde die Stadt Dülmen zumindest für eine Weile entlastet und müsste nicht noch mehr eigenen Wohnraum für Geflüchtete schaffen. Eine Entscheidung über die Einrichtung einer ZUE in Dülmen ist noch nicht gefallen.